An alle Zuschauer und Leser. Der Beitrag enthält Spoiler, wenn ihr noch nicht die Folgen 7 bis 12 gesehen habt! - Ansonsten viel Spaß beim lesen!

- winterlandschaft-schnee.jpg (154 KiB) 5582 mal betrachtet
Die stark gealterte Erzpriesterin schaut gebannt aus dem Fenster und betrachtet die Schneeflocken, die sanft auf den Boden hinabschweben. Schon vor Wochen hat der Winter den Sommer verdrängt und hat die südliche Hemisphäre in seinen Würgegriff genommen. Aurora macht die Augen zu und nimmt einen tiefen Schluck Earl Grey. Der heiße Tee verbrüht ihr ein wenig die Zunge, aber die Wärme löst die Enge in ihrer Brust und das Atmen fällt ihr wieder leichter. Doch schon im nächsten Moment wird die Ruhe durch die metallisch klingende Stimme von Auroras Computerassistenten Gaia durchbrochen. "
Erzpriesterin, es ist soweit! In zehn Minuten beginnt die Präsentation im Raum Kerpheus. Die Wissenschaftler Titia Maecius, Manius Pollius, Marcus Quinctius, sowie die Gouverneurin Vopisca Matrinius und die Admirälin Maio Gabinius sind bereits anwesend. Soll ich Einheit A330 rufen?" Zornig erwidert Aurora: "
Bleib mir ja weg mit diesem Ding. Nichts macht es richtig, nicht einmal einen Tee kann es richtig temperieren." Die in die Jahre gekommen Frau streicht sich daraufhin die Haare zurück, atmet einmal tief durch, bevor sie die Tasse Tee auf ihren Schreibtisch abstellt und verlässt den Raum nicht ohne einen letzte Bemerkung zu hinterlassen. "
Ich bin noch sehr wohl selbst in der Lage zu laufen, ich brauche keine Hilfe! - Von niemandem! - Verstanden?"
Als die Erzpriesterin eine viertel Stunde später sich zum Meeting dazu gesellt sind bereits alle Ressortleiter anwesend und sprechen über die aktuellen technologischen Fortschritte. "
Salvete!", begrüßt Aurora die Anwesenden freundlich. "
Wie ich sehe haben sie bereits mit der Zusammenfassung unserer Errungenschaften der vergangenen 34 Jahre begonnen.", stellte sie erfreut fest. "
Nun Prof. Dr. Quinctius, sie haben das Wort. Berichten sie uns von ihren Fortschritten." Der Professor räusperte sich kurz und begann von den vielen Durchbrüchen im Bereich der sozialen Forschung zu berichten. Im Folgenden informieren auch die Professoren Manius Pollus und Quintus Cluentius über ihre Erfolge. Mehr als zufrieden vernahm Aurora die Ausführungen ihrer wissenschaftlichen Leiter. Die schwachen Leistungen im Bereich der Ingenieurs- und Sozialforschung während der ersten drei Jahrzehnte, seit dem Aufbruch zu den Sternen, konnten in den zurückliegenden 3,5 Jahrzehnten gesteigert werden. Nicht unerwähnt geblieben ist auch, dass das Forschungsabkommen, welches mit dem Endoran Hive ausgehandelt und vor kurzem verlängert wurde sich beginnt auszuzahlen. "
Dies sind hervorragende Nachrichten meine Herren!", spricht die Erzpriesterin mit erleichterter Stimme. "
Gaia, visualisiere die Berichte!", befiehlt sie ihrem persönlichen Assistenten. Noch bevor Aurora ihren Satz beenden kann, werden die Berichte als dreidimensionale Projektion über dem Tisch dargestellt.
"
Gibt es noch Fragen? Ansonsten würde ich beim wissenschaftlichen Themenkomplex verbleiben und über unsere Erkundung des interstellaren Raums sprechen." Aurora holte tief Luft während die Sekunden dahinrennen und sich niemand meldet. "
Nun gut. - Gaia zeige uns welche Systeme von unseren Forschungsschiffen kartographiert wurden. Markiere die Flugroute der Dionysius rot und die Flugroute der Pomponius Mela blau." Wie von Geisterhand ändert sich die dreidimensionale Darstellung. Eine interstellare Karte, welche das Territorium der vergessenen Kinder und die angrenzenden Sternensysteme darstellt, wird über den Besprechungstisch projiziert.
Die Erzpriesterin wendet ihren freundlichen Blick in Richtung der Kommandanten der beiden Forschungsschiffe und spricht leise, aber gut verständlich. "
Gab es bei der Kartographierung der Systeme Anomalien, über die es zu berichten gibt?" Doch anscheinend haben Titia Maecius, die Kommandantin der Dionysius, und Nonus Helvius, der Kommandant der Pomponius Mela, diese Frage vorausgesehen und waren entsprechend vorbereitet. "
Andragon, greife auf die Schiffscomputer der beiden Forschungsschiffe zu, kopiere deren Logbücher in diesen Raum, vereinige die Ereignislogs beider Logbücher und projiziere diese chronologisch aufgelistet in den Raum", befiehlt Maecius ihrem Assistenzcomputer. "
Dies kann einige Minuten dauern Erzpriesterin", lässt Titia Aurora ehrfürchtig wissen. "
Um die Zeit zu überbrücken möchte ich aber zunächst auf die Vorkommnisse auf Colonia Pacifica eingehen. Ich möchte die hier Anwesenden noch einmal daran erinnern, dass dieses Thema die höchste Sicherheitshaltung genießt und diesen Raum nicht verlassen darf. Vor einiger Zeit erlebte der Planet eine Phase hoher seismischer Aktivitäten. Dabei stießen wir auf eine einheimische Zivilisation, die in den freigedeckten Höhlen lebte. Schnell kamen unsere besten Anthropologen überein, dass diese Zivilisation eine aggressive, militaristische und xenophobe Gesellschaft entwickelt hat, deren einzige Grundlage die militärische Auseinandersetzung ist. Um die Kolonisten zu schützen hat der militärische Stab auf Colonia Pacifica entschieden einen Präventivschlag gegen die einheimische Zivilisation auszuführen, bei welchem fast die gesamte Spezies ausgelöscht wurde. Spätere Erdbeben, Resultate eingestürzter Tunnelnetzwerke, gaben einige überlebende Gruppen und Individuen frei, die von unseren Sicherheitskräften vor Ort beseitigt wurden. Spätere archäologische Expeditionen zu den Überresten der Zivilisation gaben den größten Goldfund preis den die Menschheit wohl je gesehen hat. Weiterhin stießen wir auf die im Weltraum lebenden Tyanki, große Weltraumamöben, welche unsere Forscher studieren konnten. Die Analyse ihrer kosmischen Strahlen-Katalyse konnte genutzt werden um die Energieproduktion im gesamten Reich um 5% zu steigern. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Entdeckung von uralten Drohnen, welche voll automatisiert Bergbau betreiben. Die Auswertung dieser Drohnen hat uns an mineralienreiche Systeme aufgezeigt, die leider alle außerhalb unserer Reichweite liegen." Nachdem Titia ihren Bericht den Anwesenden mitgeteilt hat, ist auch Andragon mit der Bearbeitung der ursprünglichen Anfrage fertig und alle Informationen, die Logbücher als auch die Schilderungen der Kommandantin, werden gut sichtbar in chronologischer Reihenfolge dargestellt.
"
Vielen Dank für den Bericht Kommander!", bedankt sich Aurora bei Titia. "
Wenn es keine weiteren Anmerkungen zum letzten Beitrag gibt, würde ich gerne mit Admirälin Gabinius über die ausufernden militärischen Ausgaben für unsere Verteidigungsstreitkräfte sprechen. Ich habe gesehen, dass sich in den letzten zehn Jahren unsere Anzahl an Kriegsschiffen mehr als verdoppelt hat. Zudem wurden entlang der Grenze zur Syllo Sovernität die Außenposten zu Sternenfestungen ausgebaut. Weiterhin gibt es Pläne geheime militärische Einrichtungen im Forbidden Nebula zu errichten. Ich verlange eine Erklärung Admiral!" Die Teilnehmer wirkten sichtlich angespannt, aufgrund der in diesem Fall lauter werden Stimme der Erzpriesterin. Nur eine im Raum blieb gelassen wie je und je. Maio erklärt ruhig und mit militärischer Disziplin in der Stimme: "
Si vis pacem, para bellum! -Erzpriesterin." Und die Priesterin erkennt die Weisheit des zweiten Supremus in den Worten der Offizierin. Zu lange hat sie nicht mehr die Lehren der Supremi rezitiert. Sehr lange leben die Terraner bereits im Frieden, dass selbst eine der Wächterin der Weisheit eine der wichtigsten Weisheiten vergessen hat. - "
Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor!" Die Gedanken darum halten Aurora eine ganze Weile gefangen, bis sie auf diesen herausgerissen wird. "
Erzpriesterin! - Viel haben wir in den letzten sieben Dekaden über die Galaxis erfahren. Und wir wissen, dass größere Gefahren auf uns lauern, als einfache Piraten. Unsere Analysten stufen sowohl die Authority of Kamdakkor als auch das Zin Imperium als expansionistische Kriegerkulturen an, die gerade zu den Kampf verehren und dem Tod unerschrocken entgegen fiebern. Wir können beiden Reichen nur mit Stärke begegnet, denn dies allein ist die Sprache die sie verstehen. Weiterhin möchte ich alle im Raum an die Nemesis erinnern, die jahrelang unser Territorium verwüstete, bis sie von einer gut organisierten und militärisch allem Bekannten überlegenen Flotte der Old Guard vernichtet werden konnte. Doch öffnete die Schlacht zwischen dem Spectral Wraith und den Piraten der Old Guard die Büchse der Pandora. Nach ihrem Sieg begannen die Piraten unsere Grenzsysteme zu plündern. Dies werde ich nicht länger tolerieren. Die zusammengestellte Flotte soll sich der Old Guard stellen und sie vernichten. Das verspreche ich und möge der Schöpfer mein Zeuge sein.", versprach die Admirälin den Anwesenden Personen. Bevor Maio ihre Ausführung weiter fortsetzen kann, schreitet Aurora ein. "
Das genügt, Admiral. Ihr habt uns von der Aufrichtigkeit und Notwendigkeit überzeugt. Nicht nur das, meine Freundin! Ihr habt mich daran erinnert, dass alle Weisheiten der Supremi zu befolgen sind und nicht nur jene, die gerade unsere Begleiter auf dem Weg der Zeit sind. Wir sollten uns stets an diese Lektion, die wir heute gelernt haben erinnern. Gut gemacht, Maio! Ihr habt heute eurer Kaste Ehre gebracht und euch selbst den Respekt aller anderen Kasten verdient.", stellt sie überglücklich fest. Während sie noch ein paar Worte zu den Weisheiten der Supremi verliert, erscheint auf der dreidimensionalen Projektion eine Auflistung aller ausgetragenen Schlachten.
Mit schwerer Stimme fährt Aurora fort. Sie diskutiert energisch, spricht jedoch langsam, Satz für Satz. "
Lasst uns nun über die diplomatische Arbeit unserer Unterhändler sprechen. Ich schlage vor, dass wir uns zuerst mit den Erstkontakten beschäftigen und anschließend über die neuen Entwicklungen mit bereits bekannten Kontakten sprechen. Danach hätte ich gerne noch eine abschließende Meinung zu Enklaven." "
Sehr wohl!", erwidert Gouverneurin Vopisca Matrinius, welche nicht nur für den ganzen terranischen Kernsektore verantwortlich ist, sondern auch die Ressortleiterin des diplomatischen Corps ist. "
Als erstes möchte ich über die Authority of Kamdakkor sprechen. Dies ist eine kriegerische Diktatur, bei welcher sich der Status eines Individuums scheinbar durch die Jagd nach Beute und Trophäen definiert. Unser Stab vermutet, dass eine erfolgreiche diplomatische Interaktion mit dieser Spezies nur auf Basis von Stärke und Autorität erfolgen kann. Eine Delegation oder Vereinbarungen gibt es mit der Authority aktuell nicht. Der nächste Kontakt fand mit dem Zin Imperium, einem Banditenkönigreich, statt. Auch dies ist eine kriegerische Spezies, welche nur wenige Dinge für heilig hält. Kämpfen heißt für sie zu leben und die Stärksten können in ihrer Gesellschaft alles ergreifen was sie begehren. Wie ein Verbrechersyndikat organisiert, sieht das Zin Imperium Nachbarstaaten nicht mehr als Angriffsziele um Beute zu machen. So ist die Handelsrepublik Ramal, auf die ich zu einem späteren Zeitpunkt zu sprechen komme, bereits Opfer dieses organisierten Überfalls geworden. Aufgrund der aggressiven Verhandlungsweise der Zin, blieb unserem Botschafter Caecillius Gemellus nichts anderes übrig als das Erstkontaktgespräch abzubrechen und die Zin auf die terranischen Regularien zum ersten Kontakt hinzuweisen. Nach zwei schwierigen Erstkontakten folge der Kontakt mit dem Reich der Mi'au. Clara Uranius war unsere Botschafterin, die den Erstkontakt mit den Mi'Au etabliert hat. In ihrem Bericht bestätigt sie, die Liebe des Katzenvolkes zu Glitzersteinen. Zum Glück haben wir die Vorliebe der Mi'Au dafür von den Endoran erfahren und konnten dies für einen diplomatischen Vorteil unsererseits nutzen. Der Erstkontakt an sich verlief sehr friedfertig. Die Botschafterin weist in ihrem Bericht jedoch explizit daraufhin, die Art der Mi'Au dümmlich und tollpatschig zu wirken, nicht zu unterschätzen. Im Gegenteil, sie schätzt die Mi'Au als hochintelligent ein und ihr Treiben eher als eine gute Fassade. Als viertes möchte ich die Handelsrepublik von Ramal vorstellen. Die Handelsrepublik sind Kapitalisten durch und durch, deren streben nach Profit die Grundlage ihrer Gesellschaft bildet. Sicherlich könnten in Zukunft gute Geschäfte mit ihnen geschlossen werden, von denen beide Seiten profitieren. Doch zum aktuellen Zeitpunkt bildet unsere Wirtschaft große Überschüsse in allen Bereichen, so dass unsere Lager voll sind und die Händlerkaste aufgrund dessen keinen Bedarf für Handelsverträge sieht, vor allem weil die Handelsrepublik uns nichts bieten kann, was wir nicht im Überschuss haben. Weiterhin sollte man die militärische Macht dieser kleinen Nation nicht unterschätzen, ist es ihnen doch gelungen im Krieg gegen die Krieger des Zin Imperiums den Status quo zu erreichen und einen weißen Frieden mit ihren Widersachern zu schließen." Nachdem die Gouverneurin den Bericht zu der Handelsrepublik von Ramal beendet hat, nimmt sie sich eine kurze Pause um ihrer ausgetrockneten Kehle Linderung zu verschaffen und nimmt einen kräftigen Schluck aus dem vor ihr stehendem Glas Wasser. Die ihr noch immer zu gewandten Blicke der anderen sind ihr unangenehm, doch lässt sie sich nicht beirren. "
Wo war ich noch? Ach ja. -Der nächste Erstkontakt erfolgte mit dem Orden des Zwielichts, einer überaus interessanten Nation, von der wir sicherlich einiges lernen können. Mitglieder der Spezies der Je'daii haben gelernt ihre mentalen Fertigkeiten, welche sie einfach nur die Macht nennen, zu kontrollieren und diese zu Nutzen. Wie die Erzpriesterin sicher bestätigen kann, werden auch in unserem Volk vereinzelt Kinder mit außergewöhnlichen mentalen Fähigkeiten geboren. Unserem diplomatischem Corps ist es gelungen mit dem Orden eine Übereinkunft zu schließen, welche zum Ziel hat, dass Potenzial dieser Kinder zu ermitteln und sie zu Machtnutzern auszubilden. Dazu haben wir sowohl ein paar Auserwählte zur Heimatwelt des Ordens geschickt, als auch einen Ordenstempel auf Terra Nova gegründet, in welchem Je'daii Meister ihre Schüler unterrichten. Positiv anzumerken ist, dass der Orden des Zwielichts unsere Lebensweise positiv bewertet hat und die vergessenen Kinder auf der hellen Seite der Macht sieht. Was es mit der hellen und dunklen Seite der macht auf sich hat, muss jedoch noch geklärt werden. Uns ist das Konzept dieser zwei Wege noch nicht klar, doch das soll sich in Zukunft ändern und dazu wird das Migrationsabkommen zwischen unseren beiden Reichen sicherlich beitragen. Weitere Vereinbarungen wurden nicht geschlossen. Den vorerst letzten Erstkontakt gab es mit der Tri Sari Union, einer Nationen in der die beiden Spezies Tri und Sari in Harmonie nebeneinander leben und große Freiheiten genießen. Zwar sehen wir ihre demokratische Regierungsform sehr skeptisch, aufgrund der Erfahrung auf der Erde, doch scheinen die Tri und die Sari damit zu Recht zu kommen. Immerhin hat es ihre Nation zu den Sternen geschafft ohne sich dabei vorher selbst zu vernichten. Unsere Diplomatin Julia Aurelia konnte über einen sehr erfolgreichen Kontakt mit den Delegierten dieser Nation berichten. Sie berichtet, dass man in ihnen sicherlich gute Handelspartner oder sogar Verbündete haben könnte. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Aktuell befinden wir uns noch am Anfang der Gespräche. - Vielen Dank!", bedankte sich Vopisca bei ihren Zuhörern. "
Was ist mit dem seltsamen Volk, welches sich in dem Raum zwischen der Denber Kolonie und dem Endoran Hive befindet?", hackte die Erzpriesterin ein. "
Was wissen wir über diese seltsamen Wesen?" Röte legte sich Vospica ins Gesicht. Wie konnte sie die rätselhaften Fremden vergessen. Doch sie erwiderte mit kräftiger Stimme: "
Unser wissen, über diese Wesen ist in der Tat sehr begrenzt. Sie sind sehr geheimnisvoll und eine direkte Kommunikation konnte bis zum heutigen Tage nicht hergestellt werden. Das diplomatische Corps ist sich jedoch einig, dass sie uns nicht feindlich gesinnt sind, hat sie uns bei den wenigen von uns initiierten Kontaktversuchen stets reichlich beschenkt. Ob die Geschenke eine Reaktion auf die Symphonie "Für Elise" von Ludwig van Beethoven sind oder nur purer Zufall ist uns nicht bekannt. Jedoch scheinen sie technologisch weit entwickelt zu sein. Vermochten sie doch die Sensoren unserer Freunde vom Endoran Hive täuschen und ihr Eindringen in ihr Territorium stets verhindern."
Die Erzpriesterin bedankt sich bei der Gouverneurin für ihre ausführlichen Einschätzungen zu den Erstkontakten und leitet dann das nächste Thema ein. Dazu stellt sie eine Verbindung zu Markus Antonius her, dem Botschafter der aktuell in der Botschaft bei dem Endoran Hive arbeitet. Markus Antonius erscheint als dreidimensionale Projektion vor den Anwesenden. "
Salvete! Botschafter!", begrüßt Aurora ihn freundlich. "
Bitte klärt die hier Anwesenden Anführer unseres Volkes über unsere aktuellen diplomatischen Beziehungen und deren Entwicklungen auf." Mit schwerer Stimme antwortete der in die Jahre gekommene Botschafter, "
Jawohl, Erzpriesterin! Beginnen möchte ich mit dem einfachen Teil, dem Endoran Hive. Seit unserem ersten Kontakt sind unsere Beziehungen und wirtschaftlichen Verflechtungen stetig gewachsen. Die unterschiedlichsten Kooperationen haben zwischen unseren Völkern eine freundschaftliche Bande geknüpft, sodass wir vor einiger Zeit einen Verteidigungspakt mit dem Endoran Hive geschlossen haben. Doch über den Verteidigungspakt hinaus beschützen unsere Streitkräfte Handelsschiffe und Mineneinrichtungen vor Piraten sowohl im Territorium des Endoran Hives als auch in unserem. Auch wurde eine gemeinsame Expedition in den Raum der rätselhaften Wesen entsandt und welche mit erstaunlichen Erkenntnissen nach Hause zurückkehrten. Ich selbst kann den aktuellen Anführer des Endoran Hives meinen Freund nennen auf was ich sehr stolz bin." Der Botschafter räuspert sich. Die folgenden Sätze spricht er langsam, Satz für Satz. "
Kommen wir nun zu den weniger erfreulichen Entwicklungen. Wie hier sicherlich alle wissen überschattet die Zerstörung der Lacaille über dem Orbit der Heimatwelt der Denber Kolonie unsere Beziehungen zu dieser. Unsere Depeschen blieben bislang unbeantwortet. Wir haben einen letzten Versuch unternommen in Kontakt mit der Regierung der Denber Kolonie zu treten und eine öffentliche Erklärung rausgegeben. Aktuell sind die Beziehungen zu der Denber Kolonie komplett eingefroren und sollten sie sich weiterhin einer Erklärung verweigern, wird uns keine andere Wahl bleiben, als Vergeltung zu üben. Wir dürfen auf keinen Fall unsere Glaubwürdigkeit riskieren. Vielen Dank!", bedankt sich Markus bei den Anwesenden und seine Projektion verschwindet und Details zu den aktuellen Verträgen erscheinen anstatt seiner.
Aurora nutz die kleine Unterbrechung, die durch die bereitgestellten Details entstanden ist, um eine Tasse Tee zu ordern. Danach will sie mehr über die Enklaven erfahren. Gouverneurin Matrinius berichtet ihr, dass den vergessenen Kindern bisher drei Enklaven begegnet sind. "
Die Artisan Troupe, eine interstellare Künstlerunion, die geeint ist in ihrem Streben, höhere Kunst zu schaffen als jeder andere. Der XuanCorp, einem interstellarem Händlerkonglomerat, welches nur ein Ziel kennt - Profit. Und der Curator Order, einem uralten Akademikerorden, der sich der Bewahrung von Wissen und Technologie verschrieben hat. Besonders enge Beziehungen pflegen wir zu Curator Order, welche uns nicht nur bei unserer Forschung unterstützt, sondern auch auf der Chiiban-Station eine Kuratoren-Denkfabrik errichtet hat, einer Forschungseinrichtung, wo unsere Wissenschaftler mit den Kuratoren zusammenarbeiten und wesentliche Beiträge zu unserem wissenschaftlichen Fortschritt leisten." Nachdem die Gouverneurin ihre Ausführung beendet hat übernimmt Aurora wieder das Wort. "
Ich danke euch allein. Ihr habt alle hervorragende Arbeit geleistet. Mögen die Nation der vergessenen Kinder durch die Galaxis hallen und nie mehr vergessen werden!", verkündet sie vor den Anführer, welche ihr tosenden Beifall klatschen. Schließlich beendet die Erzpriesterin Aurora Maximus die Sitzung mit folgendem Schlusssatz: "
Viel ist in den zurückliegenden 34 Jahren geschehen, dass erzählt und für die Nachkommenschaft archiviert werden muss. Denn ist es nicht gerade das Privileg der Lebenden, also unser aller Privileg, aus der Vergangenheit zu lernen, um in der Gegenwart klügere Entscheidungen zu treffen, welche uns selbst und denen die nach uns folgen, eine bessere Zukunft ermöglichen?", und lässt die anderen Führer der vergessenen Kinder nachdenklich am Besprechungstisch zurück.