Storrs Flexerkette - Ein Pokal für sich
Storr: Guten Tag liebe Zuschauer zu einer neuen Ausgabe von „Storrs Flexerkette“! Heute möchten wir über die vor kurzem aufgekommene Diskussion über Gewalt im Blood Bowl und im Speziellen über das Foulspiel sprechen. Dazu haben wir uns einen prominenten Gast eingeladen. Es ist ein Coach, der durch die Prägung des modernen Fouls bekannt wurde und der Mannschaften wie die „Spremberger Bruderschaft“ und „Die Ritterlichen Treter“ trainiert. Er ist für seine philosophische Herangehensweise an diesen besonderen Spielzug berühmt, man könnte sagen, er ist ein Phoulosoph, wenn sie mir diesen kleinen Kalauer gestatten. Begrüßen Sie mit mir Chris alias ch1306!
ch1306: Vielen Dank für die freundliche Begrüßung! Ich freue mich, hier sein zu dürfen.
Storr: Gut, Chris, wie ist ihr Standpunkt in Bezug auf Gewalt im Blood Bowl?
ch1306: Ich stehe da generell auf dem gegnerischen Spieler, äh ich meine, dass man immer auch den Gegner bei dieser Frage im Blick behalten sollte.
Storr: Wie meinen Sie das?
ch1306: Nun man sollte sich bewusst sein, dass gewaltsame Taten gegen den Gegner auch immer die Handlungen desselben beeinflussen.
Storr: Sie wollen sagen, dass der Gegner dazu tendiert, gewalttätige Aktionen mit äquivalenten Handlungen zu beantworten?
ch1306: Nun, nicht ganz. Wenn man einem Spieler die entsprechende Behandlung zuteilwerden lässt, dann ist dieser nicht mehr fähig, anderen Spielern zu schaden.
Storr: Die entsprechende Behandlung? Können Sie das genauer erläutern?
ch1306: Ja, natürlich. Damit sind wir nämlich schon bei meinem Lieblingsspielzug angelangt, dem beherzten Tritt.
Storr: Ah, sehr schön, wie wir da den Bogen geschlagen haben zu unserem zweiten Thema, dem Foulspiel. Was genau schätzen sie so sehr an diesem taktischen Mittel?
ch1306: Naja, es erlaubt jedem Spieler, unabhängig von seiner Stärke, einen anderen Spieler, unabhängig von dessen Stärke, unter Kontrolle zu bringen, insbesondere wenn er dabei Hilfe von seinen Teamkameraden erfährt. Das schafft eine Egalität auf dem Platz, die dieser Sport sonst nicht besitzt und gibt dem Ganzen eine fast schon sozialistisch anmutende Komponente.
Storr: Das haben Sie sehr schön gesagt. Allerdings beschweren sich hauptsächlich Coaches von Agility-Teams über Fouls, also Teams die normalerweise nicht überdurchschnittliche Stärke besitzen. Sie sehen solche Mittel als Weiterführung einer Strategie zur Zerstörung des Gegners an.
ch1306: Ah, das ist also des Pudels Kern! Das Problem ist hier wie so oft die Einstellung. Wenn man sich überlegt, welche Spieler des Gegners dem eigenen Team am meisten Schaden zufügen, dann weiß man auch, welche Spieler man unter Kontrolle bekommen muss. Und das geschieht nicht dadurch, dass man vor ihnen wegläuft, sondern indem man sie außer Gefecht setzt. Und raten Sie mal, mit welchem Spielzug das am besten funktioniert. Kleiner Tipp: Es nicht der Pass.
Storr: Ich nehme an, Sie meinen das Foul. Allerdings muss ich Sie in einem Punkt berichtigen. Man kann nämlich auch eigene Spieler auf eine Ansammlung gegnerischer Spieler „passen“.
ch1306: Richtig geraten.
Storr: Zuletzt noch eine Frage zum ästhetischen Aspekt des Blood Bowl. Es wird häufig gesagt, dass diese Art des Spielens nicht so schön anzusehen sei. Der Vorwurf lautet, sie wäre stupide und stumpf.
ch1306: Stumpf? Unsere Stollen sind immer gespitzt!
Storr: Ich denke mit diesem Schlusswort können wir uns von unseren Zuschauern verabschieden. Danke, dass Sie dabei waren und auf Wiedersehen.
ch1306: Auf Bald!