Re: Scheinwerfer Umgang mit Kriegsverbrechen
Verfasst: 5. Dezember 2019, 22:32
Hallo Community
Interessantes, wenn auch schwieriges Thema, welches hier diskutiert wird.
Nach einigen Stunden Bedenkzeit, in welchem Umfang und ob ich hierzu überhaupt auf das Thema eingehen möchte, im Anschluss meine Meinung dazu.
Grundsätzlich bin ich dafür, dass gerade bei heiklen und polarisierenden Inhalten, offen darüber kommuniziert werden darf, oder sogar werden muss,
insbesondere auch bei unterschiedlichen Meinungen.
1.) Leben Menschen im virtuellen Leben ihr eigentlich "böses" inneres Ich aus, was sie in der Realität nicht ausleben können?
Würde die Frage mit dem Kontext zu Abenteuer-Spielen gestellt werden, würden die meisten jetzt mit "Ja, sicher!" antworten, dies macht doch viele Spiele überhaupt aus.
In Kontext Kriegsverbrechen aber, haben bestimmt die meisten von uns schon mal ein Digitales-Kriegsverbrechen begangen. Die Mehrheit zieht hier jedoch bestimmt ganz
klare Grenzen zwischen Virtuell und Realität.
2.) Was bewegt Menschen eigentlich dazu Kriege so detailgetreu in Computerspielen nachspielen zu müssen? Sollte ein Computerspiel nur eine reine Fiktion sein?
Subjektive Frage, muss sich jeder selber stellen.
3.) Wo fangen wir in Sachen Kriegsverbrechen in PC-Spielen an und wo hören wir auf?
Zu befürworten wäre es, wenn sie als Mahnmal mit abschreckender Wirkung behandelt werden würden, dann darf dies zum Spielinhalt gehören.
Es bestimmen jedoch schlussendlich die Konsumenten, welche Inhalte sie vom Entwickler sehen wollen.
Die Bildung/Aufklärung zur Thematik sollte daher idealerweise schon im Vorfeld vor dem Kauf stattfinden (Schule, Familie, Gesellschaft).
4.) Was dürfen wir Nachspielen und zeigen und was geht gar nicht?
Siehe 3.)
5.) Wenn alle Hemmschwellen fallen, gehören Hexenverbrennung, Folterungen oder Vergasung mit dazu?
Siehe 3.)
6.) Wenn PC-Spiele immer detailgetreuer und das virtuelle Erlebnis immer mehr mit der Realität verschmelzen, müssen wir uns dennoch über Amokläufe wundern?
IST leider meines Wissens schon Realität. In einer Fachzeitschrift war einmal der Beitrag darüber, dass die "KI" einer Boden-Kampfdrohne in einem Kriegsspiel integriert wurde, damit diese möglichst viele
Verhaltensmuster der Spieler erlernt, um dann dementsprechend auf dem realem Schlachtfeld zu agieren.
Ob diese Spielerlebnisse zu Amokläufern führen, dazu mehr in 8.)
7.) Sind PC-Spiele also doch nur ein Eingangstor zu einer Welt, die wir eigentlich gar nicht haben wollen?
Subjektive Frage, muss sich jeder selber stellen, mit welcher Thematik er sich konfrontieren will.
8.) Lügen sich PC-Spieler nicht selbst in die Tasche, dass Amokläufe nichts mit PC-Spielen zu tun hat?
Nein, die gabs bekanntlich schon vor der Erfindung des Telefons. Könnte man auch mit dem Thematik Actionfilm vergleichen, als Beispiel: "Stirb langsam" kommt ja immer in der Weihnachtszeit im TV als Blockbuster. Wie viele Amokläufer haben einen der Teile schon gesehen? Wahrscheinlich die Grosse Mehrheit. Hat die gezeigte Gewalt zu Ihrer Tat motiviert oder inspiriert? Nein, deren Motivation hatte mit grösster Wahrscheinlichkeit andere individuelle Auslöser/Gründe.
9.) Was bringen uns nach realen Kriegen und Attentaten, die vielen Gottesdienste, Schweigeminuten und Mitleidbekundungen, wenn wir am nächsten Tag uns vor den PC setzen und wieder virtuell Menschen oder sogar Völker "ausradieren"?
In der heutigen vernetzten Welt finanzierst du mit grosser Wahrscheinlichkeit sogar irgendein Militärapparat, wenn du dir nur eine Banane im Supermarkt kaufst... Bevor wir irgendwem Scheinheiligkeit vorwerfen, z.B. den Kriegsspiel-Spielern, sollten wir uns erst mal mit erster Thematik beschäftigen/bewusst werden, bevor wir richten.
So, dies war meine subjektive Meinung dazu, bei der ich aufpassen musste nicht zu weit auszuholen...
euer Maruko
Interessantes, wenn auch schwieriges Thema, welches hier diskutiert wird.
Nach einigen Stunden Bedenkzeit, in welchem Umfang und ob ich hierzu überhaupt auf das Thema eingehen möchte, im Anschluss meine Meinung dazu.
Grundsätzlich bin ich dafür, dass gerade bei heiklen und polarisierenden Inhalten, offen darüber kommuniziert werden darf, oder sogar werden muss,
insbesondere auch bei unterschiedlichen Meinungen.
1.) Leben Menschen im virtuellen Leben ihr eigentlich "böses" inneres Ich aus, was sie in der Realität nicht ausleben können?
Würde die Frage mit dem Kontext zu Abenteuer-Spielen gestellt werden, würden die meisten jetzt mit "Ja, sicher!" antworten, dies macht doch viele Spiele überhaupt aus.
In Kontext Kriegsverbrechen aber, haben bestimmt die meisten von uns schon mal ein Digitales-Kriegsverbrechen begangen. Die Mehrheit zieht hier jedoch bestimmt ganz
klare Grenzen zwischen Virtuell und Realität.
2.) Was bewegt Menschen eigentlich dazu Kriege so detailgetreu in Computerspielen nachspielen zu müssen? Sollte ein Computerspiel nur eine reine Fiktion sein?
Subjektive Frage, muss sich jeder selber stellen.
3.) Wo fangen wir in Sachen Kriegsverbrechen in PC-Spielen an und wo hören wir auf?
Zu befürworten wäre es, wenn sie als Mahnmal mit abschreckender Wirkung behandelt werden würden, dann darf dies zum Spielinhalt gehören.
Es bestimmen jedoch schlussendlich die Konsumenten, welche Inhalte sie vom Entwickler sehen wollen.
Die Bildung/Aufklärung zur Thematik sollte daher idealerweise schon im Vorfeld vor dem Kauf stattfinden (Schule, Familie, Gesellschaft).
4.) Was dürfen wir Nachspielen und zeigen und was geht gar nicht?
Siehe 3.)
5.) Wenn alle Hemmschwellen fallen, gehören Hexenverbrennung, Folterungen oder Vergasung mit dazu?
Siehe 3.)
6.) Wenn PC-Spiele immer detailgetreuer und das virtuelle Erlebnis immer mehr mit der Realität verschmelzen, müssen wir uns dennoch über Amokläufe wundern?
IST leider meines Wissens schon Realität. In einer Fachzeitschrift war einmal der Beitrag darüber, dass die "KI" einer Boden-Kampfdrohne in einem Kriegsspiel integriert wurde, damit diese möglichst viele
Verhaltensmuster der Spieler erlernt, um dann dementsprechend auf dem realem Schlachtfeld zu agieren.
Ob diese Spielerlebnisse zu Amokläufern führen, dazu mehr in 8.)
7.) Sind PC-Spiele also doch nur ein Eingangstor zu einer Welt, die wir eigentlich gar nicht haben wollen?
Subjektive Frage, muss sich jeder selber stellen, mit welcher Thematik er sich konfrontieren will.
8.) Lügen sich PC-Spieler nicht selbst in die Tasche, dass Amokläufe nichts mit PC-Spielen zu tun hat?
Nein, die gabs bekanntlich schon vor der Erfindung des Telefons. Könnte man auch mit dem Thematik Actionfilm vergleichen, als Beispiel: "Stirb langsam" kommt ja immer in der Weihnachtszeit im TV als Blockbuster. Wie viele Amokläufer haben einen der Teile schon gesehen? Wahrscheinlich die Grosse Mehrheit. Hat die gezeigte Gewalt zu Ihrer Tat motiviert oder inspiriert? Nein, deren Motivation hatte mit grösster Wahrscheinlichkeit andere individuelle Auslöser/Gründe.
9.) Was bringen uns nach realen Kriegen und Attentaten, die vielen Gottesdienste, Schweigeminuten und Mitleidbekundungen, wenn wir am nächsten Tag uns vor den PC setzen und wieder virtuell Menschen oder sogar Völker "ausradieren"?
In der heutigen vernetzten Welt finanzierst du mit grosser Wahrscheinlichkeit sogar irgendein Militärapparat, wenn du dir nur eine Banane im Supermarkt kaufst... Bevor wir irgendwem Scheinheiligkeit vorwerfen, z.B. den Kriegsspiel-Spielern, sollten wir uns erst mal mit erster Thematik beschäftigen/bewusst werden, bevor wir richten.
So, dies war meine subjektive Meinung dazu, bei der ich aufpassen musste nicht zu weit auszuholen...
euer Maruko