Taktisches Kartenspiel, cleveres Brettspiel und Rollenspiel?
Das dachte ich mir, als ich die ersten Lets Plays auf YT sah.
Ich wurde sehr gespannt und legte es mir prompt zu und nehme es gleich vorweg:
Es ist einfach zu spielen, schwer zu beherrschen und gleichzeitig tiefgründig und dazu bildhübsch.
Die Artworks sind detailreich und teilweise animiert.
Es macht einfach Spass!!!
Das Spielfeld ist sehr hübsch und erinnert an die "Die Siedler von Catan" (HEX). Im Grund handelt es sich um eine außerordentlich gut funktionierende Mischung aus Karten- und Rollenspiel, welches insbesondere mit drei menschlichen Mitspielern zum riesen Spaß ausartet.
Der Prolog, welcher euch nicht nur die Geschichte, sondern auch die wesentlichen Spielmechaniken im Tutorial-Stil näherbringt ist einer der besten die ich je erlebt habe. eindringlich und toll erzählt wird man sanft in die Spielmechaniken eingeführt.
Dabei springt ihr in die Rollen der Helden, darunter der Wolfs-, Ratten-, Bären- und Hasen-Klan.
Der guten König von Armello ist der Fäule verfallen: Von der "Fäule" in den Wahnsinn getrieben gibt es nur noch eine Chance das Königreich zu retten: Der wahnsinnige König muss sterben... oder durch ein spezielles Ritual von der "Fäule" befreit werden. So, oder so versucht ihr das in der Mitte des Spielfelds gelegene Schloss für euch zu erobern und damit den Sieg zu erringen.
Armello funktioniert super gut als Einzelspieler-Erlebnis, aber im MP läuft es zur Höchstform auf.
Jeder spielbarer Charakter hat seine eigenen Schwächen und Stärken:
Der Wolf ist ein hervorragender Kämpfer, die Ratte meist unsichtbar unterwegs und die Bärin eine weise Magierin. Jeweils zwei Charaktere pro Klan sind verfügbar.
Die zufällig über das Spielfeld verteilten Hexagon-Felder enthalten unterschiedlichstes Terrain, darunter Wälder, Sümpfe (kostet beim drüberziehen 1 leben), Städte, Berge und Höhlen (hier erwirbt man Magie. Gold, etc.). In der Umgebung absolviert ihr unterschiedliche Quests und kloppt euch mit den Mitspielern

Die Konfrontation mit den anderen Tieren ist jedoch nicht der Fokus des Spiels: Vielmehr versucht ihr möglichst schnell an Geld zu kommen, indem ihr Städte einnehmt, oder möglichst schnell spezielle Quests zu erfüllen. Unter letztere fallen das Sammeln von Runensteinen zur Heilung des Löwenkönigs, oder das Anhäufen von Prestige-Punkten durch das Absolvieren von Quests. Die Siegmöglichkeiten sind dementsprechend vielseitig.
Armello lässt euch die Wahl, wie ihr das Spiel gewinnen wollt: Da der König über jede Spielrunde einen Lebenspunkt verliert, gewinnt nach seinem Tod automatisch der Spieler, der die meisten Prestige-Punkte sammeln konnte. Dies durch Kämpfe, Quests oder Ähnliches. Oder ihr sammelt eine bestimmte Anzahl an Runensteinen, um den König zu heilen.
Dabei entwickelt sich das Spiel meist so, dass ihr oft umschwenken müsst um zu gewinne.
eine neue Quest hier ein unglücklicher Kampf dort und auf einmal wendet sich das Blatt.
Gezogen wird wie im Brettspiel rundenweise. In der Wartezeit kann man prima seine nächsten Züge überlegen die Ausrüstung durchgehen oder die Charakterbögen der anderen Mitspieler einsehen um seine Taktik anzugleichen.
Die Interaktion mit der Spielwelt und anderen Spielern erfolgt durch Karten und Würfel: Diese werden vor allem in Kampf genutzt. Es gibt insgesamt über 120 Karten, welche für sich genommen schon kleine Kunstwerke sind:
1) Gegenstände,
2) Zaubersprüche
und 3) Gaunerei/ Schwindelei.
Gegenstände wandern in eurer Ausrüstung (Schwerter, Rüstungen, etc.), Zaubersprüche werden auf Gegner einen selbst und/oder Felder gezaubert und "Gaunerei"-Karten schaffen euch diverse Vorteile.
Fazit:
Wer Rundenstrategie liebt, eine bunte Grafikpracht mag, taktieren kann und trotzdem den Glücksfaktor nicht außer Acht lässt wird hier ein Wundervolles Indi- Game vorfinden, was in einer solchen Umsetzung mir noch nie untergekommen ist.
Gerade mit vier Freunden im TS entfaltet Armello seine ganze Pracht und lädt euch immer wieder auf ein kleines Ründchen ein.