[Europa Buliversalis 4] Die Geschichte Spaniens

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Wildweasel

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Re: [Europa Buliversalis 4] Die Geschichte Spaniens

Beitrag von Wildweasel »

(Folgen 23 – 25)

Der Vertrag von Avignon, eine Wende in den spanisch – französischen Beziehungen


Mit dem Regierungsantritt von Isabell II. verschob sich der Schwerpunkt der spanischen Bemühungen vom Heiligen Römischen Reich auf die Kolonialgebiete in Mittelamerika.
Am Königshof wurden Legenden vom Reichtum der aztekischen Herrscher verbreitet, die Isabell II. dazu brachte Expeditionen in die neue Welt zu senden.

Augenscheinlich wurden diese Geschichten jedoch auch am französischen Königshof erzählt, so dass sich schon bald ein Wettlauf zwischen den beiden Königinnen, Margueritte von Frankreich und Isabell von Spanien, anzubahnen schien.

Während die alte Garde daraufhin einen Krieg gegen den Erzrivalen vorbereitete, wollte die eigensinnige Isabell einen neuen Weg gehen und suchte eine Verständigung mit ihrer Konkurrentin.
Von viel Pomp und einigen Eifersüchteleien geprägt, fand schon bald in Avignon eine große Konferenz zwischen den beiden Königinnen statt. Während die Konquistadoren und Entdecker über einen Grenzverlauf debattierten, schien die konkrete Grenzschließung für Isabell und Marguerite jedoch nicht besonders wichtig zu sein.
Anders ist jedenfalls nicht zu erklären, wie beide bereits kurze Zeit nach der Konferenz über vollkommen unterschiedliche Grenzen sprachen.
Aufgrund der daraus resultierenden Streitereien stand der Vertrag schon von Anfang unter keinem guten Licht und drohte schon in den ersten Jahren zu brechen.

Isabell II hatte dem Vertrag jedoch eine Geheimklausel eingebaut, der die Neutralität von Frankreich in einem Krieg gegen Großbritannien garantierte, dass seine Besitztümer an der Elfenbeinküste ausbaute und damit zu einer Konkurrenz für die spanischen Handelsbemühungen wurde.

Eine Auseinandersetzung mit Großbritannien und Frankreich konnte man sich jedoch nicht leisten, so dass sich Isabell, in Erwartung eines günstigen Augenblickes für eine Kriegserklärung nach London, geduldig gab.

Dabei glitt ihr die außenpolitische Situation immer mehr aus der Hand. Während eine stetige Absprache und Koordination mit dem heiligen Vater in Rom schon immer ein Grundpfeiler der Außenpolitik in der Dynastie der de Trastamaras gewesen war, stellte nicht nur das Bündnis mit dem protestantischen Frankreich einen Sonderweg der eigenwilligen Isabell dar.

Der Papst hatte das Oberhaupt von Mailand exkommuniziert und der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches strebte nun danach diesen Reichsbann durchzusetzen.
Isabell ließ sich jedoch nicht von den Argumenten der Wiener Diplomaten überzeugen und blieb stur bei ihrer diplomatischen Garantie gegenüber Mailand, so dass das langjährige Bündnis mit dem Kaiser brach.

So war es dann auch nicht der angestrebte Krieg gegen Großbritannien, der die spanischen Generäle in den nächsten Jahren beschäftigen sollte, sondern die altbekannten Schlachtfelder in Frankreich und Norditalien. Nur jetzt mit neuen Verbündeten gegen die katholischen Glaubensbrüder.