Re: [Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik
Verfasst: 27. Februar 2019, 09:25
[align=center]Philosophie im Dschungel[/align]
Irgendwo in Mittelamerika wälzt sich eine spanische Militärkolonne durch den dichten Dschungel. Die Pioniere erweitern den vorhandenen Waldpfad mit Äxten und Macheten um dem Heereswurm ausreichend Platz zu schaffen. Dahinter marschieren in disziplinierter Ordnung die Infanterieeinheiten, in der Mitte befinden sich die Kanonen und die Reiterei deckt das Ende der Armee.
Zwischen der Infanterie und den Kanonen zieht der Stab und der Befehlshaber.
Dieser ist ein hagere ca. 50 jähriger Haudegen mit wettergegerbter Haut und strengen Augen. Derzeit scheint er in einen erregten Disput mit zwei offensichtlichen Zivilisten verstrickt zu sein.
Einer dieser Männer ist eindeutig ein Jesuitenpater, der andere ist in schlichter Gelehrtentracht gewandet.
Beide Kleidungsstile sind nicht geschaffen für die klimatischen Zustände im Dschungel und so schwitzen die Beiden wie Eisbären beim karibischen Sommerball.
Aber lauschen wir kurz in das Gespräch hinein.
"Aber hört mich an geschätzer Monsignore Garibaldi, steht denn nicht in der heiligen Schrift, Du sollst nicht töten? " fragte der Gelehrte den Pater.
Dieser schnappte zurück: "Diese Regeln gelten im dirketen Umgang mit unseren Mitmenschen aber auf der Ebene von Staaten oder Fürstenhäusern kann man dieses Gebot nicht so einfach anwenden. Ihr habt doch selbst viele Historien gelesen und sogar schon zwei selber geschrieben, da müsstet ihr doch wissen, das schon immer Kriege gab und immer geben wird."
Scheinbar ist der Gelehrte ein Historiker, der Augenzeuge für die neuen spanischen Eroberungen in Mittelamerika sein soll.
"Ich finde ihr macht es Euch da zu einfach. Wäre es nicht erstrebenswert, wenn man Konflikte zwischen Nationen, Völkern und Adelshäusern ausschließlich über Diplomatie und angepasste Kommunikation lösen könnte? Jeder Krieg zeiht doch langfristig weitere Krieg nach sich. Erinnert euch an die punischen Kriege es gab derer drei. Nach Cäsars Gallienkrieg kam es zum Bpürgerkrieg. Die Geschichte ist voll davon. Selbst dieser jetzige Krieg ist schon der zweite den wir gegen die Azteken führen. Und es werden sicher noch weitere folgen."
Bevor der Monsignore was erwidern kann fährt der Befehlshaber (seines Zeichens General) mit einem ungehaltenen Brummen in die Disputation hinein.
"Ihr schwätzenden Buchmenschen. Diplomatie? Gespräche? Ewiger Frieden sogar? In welcher Traumwelt befindet ihr euch. Kriege sind eine Fortsetzung der Diplomatie nur mit anderen Mitteln. Kriege werden entweder aus persönlicher Befindlichkeit und verletztem Ehrgefühl, nachgetragener Kränkung, Land- und Machtgewinn oder aus Bündnispflicht geführt. Und diese Entscheidungen werden immer fernab Eurer und meiner Lebenswelt getroffen. Und egal was ihr zwei hier im vermaledeiten Dschungel an Gelehrtengesprächen führen werdet daran wird sich nichts ändern. Glaubt mir diese Erkenntnis. Meine Familie stellt seid 200 Jahren Offiziere und Soldaten für die Krone. Wir haben in allen Kriegen der letzten 200 Jahre gekämpft, unser Blut vergossen und sind gestorben. Und wo nicht alles auf der Welt. In Portugal, Frankreich, Italien, Afrika, Vorderasien,im heiligen Land, in Dänemark und nun auch in Süd- und Mittelamerika. Zwei Drittel dieser Kriege waren nicht von Spanien ausgegangen und trotzdem zogen wir in den Krieg. Schaut euch doch um in der Welt. Afrika ist ein Pulverfass, die Mandschu scheinen Dschingis Khan in den Schatten stellen zu wollen, Indien kommt auch nicht zur Ruhe und in Europa gibt es derzeit auch nur ein wackeliges Gleichgewicht. Wohin ihr auch schaut ist Krieg ein legitimes Mittel und es wird auch bedenkenlos eingesetzt. Also tut mir einen Gefallen und diskutiert über Kunst oder Kultur oder die fremdartige Natur um uns herum. Aber langweilt und ärgert mich nicht mit solcherlei Debatten, während wir im Krieg sind."
Sprach es aus und gab seinem Pferd die Sporen um an die Spitze der Kolonne zu traben.
Indigniert und ein wenig beschämt schweigen unsere beiden Diskutanten und traben wie gemassregelte Kinder dem General hinterher.
Bevor sie auf dem Dschungelpfad entschwinden vernimmt man ein leises Gemurmel des Historikers. "Vielleicht wird ja die Menschheit irgendwann mal schlauer als wir es jetzt sind und verzichtet auf das Mittel Krieg."
(Anmerkung des Authors: Sind wir schlauer geworden? Wie hieß eigentlich der General? Warum ging es hier weder um Essen oder Trinken? )
Irgendwo in Mittelamerika wälzt sich eine spanische Militärkolonne durch den dichten Dschungel. Die Pioniere erweitern den vorhandenen Waldpfad mit Äxten und Macheten um dem Heereswurm ausreichend Platz zu schaffen. Dahinter marschieren in disziplinierter Ordnung die Infanterieeinheiten, in der Mitte befinden sich die Kanonen und die Reiterei deckt das Ende der Armee.
Zwischen der Infanterie und den Kanonen zieht der Stab und der Befehlshaber.
Dieser ist ein hagere ca. 50 jähriger Haudegen mit wettergegerbter Haut und strengen Augen. Derzeit scheint er in einen erregten Disput mit zwei offensichtlichen Zivilisten verstrickt zu sein.
Einer dieser Männer ist eindeutig ein Jesuitenpater, der andere ist in schlichter Gelehrtentracht gewandet.
Beide Kleidungsstile sind nicht geschaffen für die klimatischen Zustände im Dschungel und so schwitzen die Beiden wie Eisbären beim karibischen Sommerball.
Aber lauschen wir kurz in das Gespräch hinein.
"Aber hört mich an geschätzer Monsignore Garibaldi, steht denn nicht in der heiligen Schrift, Du sollst nicht töten? " fragte der Gelehrte den Pater.
Dieser schnappte zurück: "Diese Regeln gelten im dirketen Umgang mit unseren Mitmenschen aber auf der Ebene von Staaten oder Fürstenhäusern kann man dieses Gebot nicht so einfach anwenden. Ihr habt doch selbst viele Historien gelesen und sogar schon zwei selber geschrieben, da müsstet ihr doch wissen, das schon immer Kriege gab und immer geben wird."
Scheinbar ist der Gelehrte ein Historiker, der Augenzeuge für die neuen spanischen Eroberungen in Mittelamerika sein soll.
"Ich finde ihr macht es Euch da zu einfach. Wäre es nicht erstrebenswert, wenn man Konflikte zwischen Nationen, Völkern und Adelshäusern ausschließlich über Diplomatie und angepasste Kommunikation lösen könnte? Jeder Krieg zeiht doch langfristig weitere Krieg nach sich. Erinnert euch an die punischen Kriege es gab derer drei. Nach Cäsars Gallienkrieg kam es zum Bpürgerkrieg. Die Geschichte ist voll davon. Selbst dieser jetzige Krieg ist schon der zweite den wir gegen die Azteken führen. Und es werden sicher noch weitere folgen."
Bevor der Monsignore was erwidern kann fährt der Befehlshaber (seines Zeichens General) mit einem ungehaltenen Brummen in die Disputation hinein.
"Ihr schwätzenden Buchmenschen. Diplomatie? Gespräche? Ewiger Frieden sogar? In welcher Traumwelt befindet ihr euch. Kriege sind eine Fortsetzung der Diplomatie nur mit anderen Mitteln. Kriege werden entweder aus persönlicher Befindlichkeit und verletztem Ehrgefühl, nachgetragener Kränkung, Land- und Machtgewinn oder aus Bündnispflicht geführt. Und diese Entscheidungen werden immer fernab Eurer und meiner Lebenswelt getroffen. Und egal was ihr zwei hier im vermaledeiten Dschungel an Gelehrtengesprächen führen werdet daran wird sich nichts ändern. Glaubt mir diese Erkenntnis. Meine Familie stellt seid 200 Jahren Offiziere und Soldaten für die Krone. Wir haben in allen Kriegen der letzten 200 Jahre gekämpft, unser Blut vergossen und sind gestorben. Und wo nicht alles auf der Welt. In Portugal, Frankreich, Italien, Afrika, Vorderasien,im heiligen Land, in Dänemark und nun auch in Süd- und Mittelamerika. Zwei Drittel dieser Kriege waren nicht von Spanien ausgegangen und trotzdem zogen wir in den Krieg. Schaut euch doch um in der Welt. Afrika ist ein Pulverfass, die Mandschu scheinen Dschingis Khan in den Schatten stellen zu wollen, Indien kommt auch nicht zur Ruhe und in Europa gibt es derzeit auch nur ein wackeliges Gleichgewicht. Wohin ihr auch schaut ist Krieg ein legitimes Mittel und es wird auch bedenkenlos eingesetzt. Also tut mir einen Gefallen und diskutiert über Kunst oder Kultur oder die fremdartige Natur um uns herum. Aber langweilt und ärgert mich nicht mit solcherlei Debatten, während wir im Krieg sind."
Sprach es aus und gab seinem Pferd die Sporen um an die Spitze der Kolonne zu traben.
Indigniert und ein wenig beschämt schweigen unsere beiden Diskutanten und traben wie gemassregelte Kinder dem General hinterher.
Bevor sie auf dem Dschungelpfad entschwinden vernimmt man ein leises Gemurmel des Historikers. "Vielleicht wird ja die Menschheit irgendwann mal schlauer als wir es jetzt sind und verzichtet auf das Mittel Krieg."
(Anmerkung des Authors: Sind wir schlauer geworden? Wie hieß eigentlich der General? Warum ging es hier weder um Essen oder Trinken? )