[Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik

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Littlesid80

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Re: [Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik

Beitrag von Littlesid80 »

[align=center]Philosophie im Dschungel[/align]


Irgendwo in Mittelamerika wälzt sich eine spanische Militärkolonne durch den dichten Dschungel. Die Pioniere erweitern den vorhandenen Waldpfad mit Äxten und Macheten um dem Heereswurm ausreichend Platz zu schaffen. Dahinter marschieren in disziplinierter Ordnung die Infanterieeinheiten, in der Mitte befinden sich die Kanonen und die Reiterei deckt das Ende der Armee.

Zwischen der Infanterie und den Kanonen zieht der Stab und der Befehlshaber.

Dieser ist ein hagere ca. 50 jähriger Haudegen mit wettergegerbter Haut und strengen Augen. Derzeit scheint er in einen erregten Disput mit zwei offensichtlichen Zivilisten verstrickt zu sein.

Einer dieser Männer ist eindeutig ein Jesuitenpater, der andere ist in schlichter Gelehrtentracht gewandet.
Beide Kleidungsstile sind nicht geschaffen für die klimatischen Zustände im Dschungel und so schwitzen die Beiden wie Eisbären beim karibischen Sommerball.

Aber lauschen wir kurz in das Gespräch hinein.

"Aber hört mich an geschätzer Monsignore Garibaldi, steht denn nicht in der heiligen Schrift, Du sollst nicht töten? " fragte der Gelehrte den Pater.

Dieser schnappte zurück: "Diese Regeln gelten im dirketen Umgang mit unseren Mitmenschen aber auf der Ebene von Staaten oder Fürstenhäusern kann man dieses Gebot nicht so einfach anwenden. Ihr habt doch selbst viele Historien gelesen und sogar schon zwei selber geschrieben, da müsstet ihr doch wissen, das schon immer Kriege gab und immer geben wird."

Scheinbar ist der Gelehrte ein Historiker, der Augenzeuge für die neuen spanischen Eroberungen in Mittelamerika sein soll.

"Ich finde ihr macht es Euch da zu einfach. Wäre es nicht erstrebenswert, wenn man Konflikte zwischen Nationen, Völkern und Adelshäusern ausschließlich über Diplomatie und angepasste Kommunikation lösen könnte? Jeder Krieg zeiht doch langfristig weitere Krieg nach sich. Erinnert euch an die punischen Kriege es gab derer drei. Nach Cäsars Gallienkrieg kam es zum Bpürgerkrieg. Die Geschichte ist voll davon. Selbst dieser jetzige Krieg ist schon der zweite den wir gegen die Azteken führen. Und es werden sicher noch weitere folgen."

Bevor der Monsignore was erwidern kann fährt der Befehlshaber (seines Zeichens General) mit einem ungehaltenen Brummen in die Disputation hinein.

"Ihr schwätzenden Buchmenschen. Diplomatie? Gespräche? Ewiger Frieden sogar? In welcher Traumwelt befindet ihr euch. Kriege sind eine Fortsetzung der Diplomatie nur mit anderen Mitteln. Kriege werden entweder aus persönlicher Befindlichkeit und verletztem Ehrgefühl, nachgetragener Kränkung, Land- und Machtgewinn oder aus Bündnispflicht geführt. Und diese Entscheidungen werden immer fernab Eurer und meiner Lebenswelt getroffen. Und egal was ihr zwei hier im vermaledeiten Dschungel an Gelehrtengesprächen führen werdet daran wird sich nichts ändern. Glaubt mir diese Erkenntnis. Meine Familie stellt seid 200 Jahren Offiziere und Soldaten für die Krone. Wir haben in allen Kriegen der letzten 200 Jahre gekämpft, unser Blut vergossen und sind gestorben. Und wo nicht alles auf der Welt. In Portugal, Frankreich, Italien, Afrika, Vorderasien,im heiligen Land, in Dänemark und nun auch in Süd- und Mittelamerika. Zwei Drittel dieser Kriege waren nicht von Spanien ausgegangen und trotzdem zogen wir in den Krieg. Schaut euch doch um in der Welt. Afrika ist ein Pulverfass, die Mandschu scheinen Dschingis Khan in den Schatten stellen zu wollen, Indien kommt auch nicht zur Ruhe und in Europa gibt es derzeit auch nur ein wackeliges Gleichgewicht. Wohin ihr auch schaut ist Krieg ein legitimes Mittel und es wird auch bedenkenlos eingesetzt. Also tut mir einen Gefallen und diskutiert über Kunst oder Kultur oder die fremdartige Natur um uns herum. Aber langweilt und ärgert mich nicht mit solcherlei Debatten, während wir im Krieg sind."

Sprach es aus und gab seinem Pferd die Sporen um an die Spitze der Kolonne zu traben.

Indigniert und ein wenig beschämt schweigen unsere beiden Diskutanten und traben wie gemassregelte Kinder dem General hinterher.

Bevor sie auf dem Dschungelpfad entschwinden vernimmt man ein leises Gemurmel des Historikers. "Vielleicht wird ja die Menschheit irgendwann mal schlauer als wir es jetzt sind und verzichtet auf das Mittel Krieg."

(Anmerkung des Authors: Sind wir schlauer geworden? Wie hieß eigentlich der General? Warum ging es hier weder um Essen oder Trinken? )
Littlesid80

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Re: [Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik

Beitrag von Littlesid80 »

Folgenschwere Entwicklungen

Persönliches Tagebuch von Littlesid der 5. seines Namens. Sternenzeit 1636 8-}

Wie schnell doch das Schicksal, so denn man an solches glaubt, sich ändern kann. Noch vor zwei Wochen genoß unsere Familie das bald zweihundertjährige Vertrauen der spanischen Krone und heute stehen wir gedemütigt und geächtet da. Heute morgen wurde mein Vater von der königlichen Garde fast wie ein Gefangener abgeholt um im Palast dem Kaiserinnengemahl "Rechenschaft" abzulegen.
Dem verantwortlichen Offizier und den Gardisten war dieser Vorgang sichtlich unangenehm und er entschuldigte sich mehrfach bei uns.

Aber was war geschehen. Vielleicht waren wir unserer erarbeiteten Position bei Hofe zu sicher geworden und hatten uns zu sehr auf unseren guten Ruf und unserer Beliebtheit in den weitesten Teilen der Bevölkerung verlassen. Fakt ist der Sturz unserer Familie und der Verlust des Postens des kaiserlich-spanischen Chefberaters kam völlig unverhofft und unerwartet.

Im Laufe der letzten 190 Jahre hatte unsere Familie geholfen das spanische Weltreich zu errichten, den Wirrungen der Zeiten zu widerstehen und mit den Entwicklungen Schritt zu halten.
In diesen Jarzehnten befanden sich das Herrschergeschlecht und das gemeine Volk häufiger im Frieden als im Krieg.
Wir genossen das Vertrauen von Hof und Kirche und die Zustimmung der Bevölkerung.
Doch all das zählte in den Augen einer kleinen aber scheinbar mächtigen Kamarilla um den Kaiserinnengemahl nichts.
Die Mitglieder sind mehrheitlich unzufriedene Granden des Hochadels und ein paar Geistliche.
Über geflüsterte und unwahre Verleumdungen unterhöhlten sie über längere Zeit das Vertrauen der Kaiserin und der Krieg von Schweden gegen Preußen war der Auslöser für ihren langvorbereiteten Coup.

Mein Vater wurde eines Tages während einer regulären Konferenz mit der Kaiserin und dem Kronrat, zur Überraschung und Bestürzung fast aller Beteiligten ohne konkrete Begründung seines Amtes enthoben und unverzüglich auf unser Familiengut verbannt. Man beschied ihm dort zu warten bis sich weitere Entwicklungen ergeben würden.

Diese Entwicklungen waren die rasche Neubesetzung aller Schlüsselpositionen in den Ministerien, der Flotte und der Armee.
Zu meinem Bedauern fast immer mit mässig bis ungenügend begabten Adligen und Geistlichen. Da es schon seid unseres Beginns die Regel war, nur geeignete Personen auf solch verantwortungsvolle Postionen zu berufen wird diese Entwicklung Spanien schwächen und langfristig behindern.
Weiterhin wude versucht eine Schmähkampagne gegen unsere Familie zu starten aber diese wurde schon nach ein paar Tagen beendet, da sich Druckereien weigerten entsprechende Pamphlete herauszugeben und Boten und Aufrührer von aufgebrachten Bürgern , nun ja , überzeugt wurden ihre Schandmäuler besser in Kellern oder Jauchegruben zu öffnen.

Nichts desto trotz wurde bei Hofe der Vorwurf,vorerst nur gegen meinen Vater, erhoben, daß wir heimliche Agenten des schwedischen Königs und Speichellecker des Papstes seien und wir Spanien verraten und verkaufen würden.
Im Zuge dieser Verlautbarungen wurde das spanisch-schwedischen Bündnis einseitig aufgekündigt und ein sofortiger Waffenstillstand mit den Kriegsgegnern vereinbart.

Ich befürchte unsere Reputation hat dadurch sicherlich arg gelitten und wir haben unseren ältesten Verbündeten und Freund Schweden auf ewig verprellt.
Ganz persönlich trifft unsere Familie dieser Schritt ins Mark, da wir nun auch schon fast 200jährige Verbindungen mit der schwedischen Königsfamilie pflegen und Verwandte dort haben.

Der neue Chefberater der Kaiserin ist , nicht verwunderlich, der Kaiserinnengemahl. Ihm ist es zu verdanken, daß mein Vater heute früh so unwürdig abgeholt wurde und wie ein Ketzer vor ein Inquisitionsgericht bestellt wird.
Ich hoffe er hat noch Fürsprecher und seine ruhige und bedachte Art sich zu verteidigen wird ihm helfen.
Weitsichtig wie er allerdings schon immer war, hat er mir aufgetragen gegebenfalls die Flucht unserer Familie zu planen und zu organisieren.
Ich hoffe es wird nicht nötig sein aber ich habe heute schon mehrere Tauben und Boten in alle Ecken des Reiches und darüber hinaus entsandt und die Gutsangestellten packen schon Kisten und Koffer.
Bei dem Leid und der Ungewissheit das meiner Familie droht krampft es mir das Herz zusammen. Wie werden meine Eltern in ihrem Alter eine solche Entwicklung verkraften, wie werden meine Frau und unsere Kinder es aufnehmen. Sollte es denn soweit sein. Was wird aus unseren Katzen in Madrid und hier auf dem Weingut. Wieviele Freunde werden mit uns stürzen?
Mir bleibt vorerst nur abzuwarten und uns vorzubereiten.

(Anmerkung des Authors: Was hat die Kaiserin da eigentlich geritten? Was plant ihr Gemahl? Wird Littlesid der 4. wieder heil auf sein Gut zurückkehren? Wird Spanien neue Verbündete finden? Es ist alles so furchtbar düster......)
Littlesid80

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Re: [Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik

Beitrag von Littlesid80 »

Schicksalswendungen

Ein zentraler Platz in Madrid. In der Mitte stehen fünf Galgen an denen fünf Körper von Männern in edler Kleidung hängen. Mehrere Krähen begutachten diese Festtafel und nehmen den einen oder anderen Probehappen und krächzen ein frohlockendes Totenlied. Hin und wieder schwanken die Körper in einem Windstoß und die Seile knarren leise im Wind.
Da es noch recht früh am Morgen ist verkehren noch sehr wenig Menschen auf diesem Platz und fast alle beachten das grausige Bild in der Mitte des Platzes mit keinem Blick. Außer einer kleinen korpulenten Gestalt. Es ist der Sekretär des Gouverneurs der Kronkolonie Cali-Kartell und er hört auf den Namen Kruppe.
Nachdenklich und sichtlich geschockt betrachtet er längere Zeit die Szenerie. Als ein Hauptmann der Stadtwache vorbeikommt hält er ihn an und das folgende Gespräch entsteht.

Kruppe: Einen Augenblick Hauptmann, hätte ihr kurz Zeit mir ein paar Fragen zu beantworten? Mein Name ist Kruppe und ich bin der erste Sekretär des Krongouverneurs vom Cali-Kartell. Wie ist euer Name.
Hauptmann: Seid gegrüßt Kruppe, ich bin Samuel Mumm. Ein paar Minuten habe ich zur Verfügung aber mehr nicht. Ich habe gleich eine Unterredung mit Littlesid Quintus und er ist kein geduldiger Mann. Was ist euer Begehr?
Kruppe: Sagt wer sind diese Edelleute die da so unprätentiös am Galgen baumeln. Was haben sie verbrochen.
Mumm: Da ihr aus der neuen Welt kommt scheint ihr über gewisse Entwicklungen nicht informiert zu sein.
Kruppe: Das ist richtig. Wir erhielten Kunde vom Krieg gegen Preußen, einem schnellen Friedensschluss und einer Regierungsumbildung. Darufhin schickte mich der Gouverneur nach Spanien um Genaueres zu erfahren.
Mumm schnaubt: Regierungsumbildung!!! Das ich nicht lache. Das war ein Putsch einer Gruppe von Adligen um den Kaiserinnengemahl herum. Sie haben innerhalb einer Woche alle gestandenen und geachteten Minister und Berater entlassen und fast alle in Ketten und Eisen gelegt. Man munkelte, daß man ihnen den Prozeß machen wolle und sie hart bestrafen würde.
Kruppe: Wieso das, hatten sie schlecht gearbeitet?
Mumm: Ganz im Gegenteil ihre Arbeit war immer gut und auf das Wohl des spanischen Volkes und dem Erfolg der Krone ausgerichtet. Diese Kanaillen da hatten sogar die Unverfrorenheit den Chefberater Littlesid Quartus zu inhaftieren. Ich selbst musste sein Verhaftung durchführen. Glaubt mir das war der unangenehmste Tag meiner Laufbahn.
Kruppe: Ihr wart also gegen diesen Putsch?
Mumm grinsend: Ihr meint die Regierungsumbildung?
Kruppe: Genau die.
Mumm wieder ernster: Jeder mit Verstand, Moral und Loyalität war dagegen. Und das sind in Spanien sehr viele. Die neuen Minister in Berater fingen sofort an ihre oft ausländischen Günstlinge und Speichellecker in Posten zu hieven die ihnen nicht zustanden und für die sie niemals geeignet waren. Es wurde auf dreiste und unverfrorene Art und Weise Geld unterschlagen. Innerhalb kürzester Zeit verkamen die Ministerien zu Horten von Korruption, Duckmäusertum und Egoismus.
Kruppe: Interessant. Und wie kam es dann dazu? auf die Galgen deutend.
Mumm: Feldmarschall Krappotke und ein riesiger Zug Bauern, Fischer, Händler, Geistlicher, Seeleute, Frauen und Kinder zogen nach Madrid um ihren Unmut zu äußern. Das hätte vielleicht noch nicht gereicht aber Gerüchten aus dem Palast zur Folge hat die Kaiserin ihren Gemahl aufsuchen wollen um mit ihm über die herrschenden Missstände zu reden und hat diesen Mistkerl doch in flagranti dabei erwischt wie er mit einer ihrer Hofdamen im Bette lag. Ihr habt keine Ahnung wie die Zornanfälle der Frauen aus dem Hause Lancaster aussehen. Der Tunichtgut rettet sich durch einen Sprung aus dem Fenster und entkam. Wir wissen bis heute nicht wo er steckt. Und er würde gut daran tun unauffindbar zu bleiben, da jeder aufrechte Spanier seinen Kopf fordern würde.
Kruppe (leicht errötet): Mit einer Hofdame im Bett? Das ist ja eine bodenlose Schamlosigkeit und Unverschämtheit der Krone gegenüber.
Mumm (leicht verträumt): Nun ja diese Hofdame war eine wahre Schönheit, das muss man sagen. Groß, blond, wild und klug. Auch ihr gelang die Flucht und man munkelt sie sei am griechischen Hof aufgetaucht aber man weiß es nicht genau.
Mumm (wieder aus dem Traumeerwachend): Kurzum die vorherigen Minister und Berater wurden umgehend befreit und rehabilitiert und in ihre alten Ämter gebracht und die verrotteten, verweichlichten und schädlichen Ursupatoren wurden schnell vor ein Greicht gestellt und wegen Hochverrates, Amtsanmassung, Korruption, Vetternwirtschaft und Verbrechen gegen Krone und Spanien zum Tode verurteilt oder des Landes verwiesen. Das ist die ganze Geschichte dieser Galgenstricke da drüben.
Kruppe: Eine bewegte Geschichte, so wie ihr sie darstellt. Es ist jetzt also alles wieder beim Alten,
Mumm: Nicht ganz im Zuge dieser Entwicklungen hat Littlesid Quartus sein Amt nicht wieder angetreten sondern seinen Sohn die Verantwortung übergeben. Und das ist was neues. Der alte Herr war sehr diplomatisch und konzilliant. Und sehr friedliebend. Sein Sohn allerdings ist wesentlich forscher und liebt die Konfrontation. Man darf Großes von Ihm erwarten obwohl es Menschen geben wird die er vor den Kopf stoßen und sich unbeliebt machen wird. Aber vielleicht brauchen wir jetzt so einen Staatsmann, wo wir doch unser altes und geschätztes Bündnis mit Schweden verloren haben. Littlesid Quartus hat sich nach den Ereignissen von Spanien abgewandt und sich auf sein Altenteil nach Sjalland in Schweden begeben. Mir wird der alte Herr fehlen. Er war ein freundlicher und volksnaher Mann.
Kruppe: Wie es scheint gehen wir beweten Zeiten entgegen. Habt Dank für die Kunde und ich wünsche euch viel Glück und einen guten Tag.
Mumm: Das wünsche ich euch auch.

Mit diesen Worten gehen die beiden Männer auseinander. Mittlerweile fängt der Platz an sich zu füllen. Obwohl es immer mehr Leute gibt beachtet immer noch keiner die schwankenden Leichen..... außer einer schwarzen Katze. Aber ich glaube sie beäugt eher die fetten Krähen die sie wiederrum feindselig ankrächzen.

(Anmerkung des Authors: Wo ist der Kaiserinnengemahl? Wird es Littlesid Quartus nicht eventuell zu kalt in Schweden? Wie wird sein Sohn beraten? Sind Kruppe und Mumm nicht sehr unspanische Namen?)
Littlesid80

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Re: [Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik

Beitrag von Littlesid80 »

[align=center]Ein **** Krieg ohne **** Karten[/align]


In einem Feldlager der spanischen Armee, irgendwo in Westafrika.
Es ist ein tropischer Abend. Die Mannschaften liegen in ihren Zelten und man hört die Geräusche einer tropischen Nacht und ab und an das Auf- und Abschreiten der Wachen.
Im Zelt des Befehlshabers sitzen der General de´Carbonara und sein Adjutant Oberst Serrano.
Der General ist sichtlich verärgert und auch der Oberst macht keinen amüsierten Eindruck.

General: " Diese **** (im Feldlager herrscht ein rauher Ton und ich habe mir erlaubt allzu obszöne oder gotteslästerliche Passagen mit vier Sternchen zu zensieren; Anmerkung des Authors) Bürokraten in Madrid. Da schicken sie vier Armeen in einen Krieg in einen Teil von diesem **** Afrika und welche **** Karten bekommen wir zugeteilt? Veraltete Karten aus dem **** Cali-Kartell. Eine komplette Armee ist deshalb ausgelöscht worden. Wenn mir einer dieser **** **** in die Finger gerät werden ich seinen **** Schädel nehmen und ihn **** und den Schweinen zum Frass vorwerfen. Wir haben keine **** Ahnung vom Gelände und wo Straßen oder Städte sind. Hier ist fast alles Terra Incongnita für uns. Und dann sollen wir diesen **** Krieg gewinnen".

Oberst: "Ich gebe euch völlig Recht. Bei soviel himmelschreiender Idiotie würden mir die Worte fehlen. Aber ihr verfügt ja Gott sei Dank über eine blumigere Sprache als ich. "

General:"Das bringt uns die Armee auch nicht zurück. Es waren tapfere und treue Männer, die sich ohne zu Zagen und Fragen ins Unbekannte begeben haben. Und dann laufen sie genau in das Aufmarschgebiet der Malinesen hinein. Ich möchte mir meine **** Haare ausreißen und in **** **** Namen einem dieser **** Bürohengste in den Hals zwingen."

Oberst:" Mein General vielleicht solltet ihr etwas Baldriantee trinken. Denkt an euren Blutdruck und die hiesige Hitze ist auch nicht förderlich."

General:" Ach ihr seid doch ein **** Hund. Nur weil meine Frau euch zur Seite genommen hat und euch Ernährungsratschläge untergejubelt hat. Am Ende soll ich mich nur von Körnern und Gemüse ernähren, nicht mehr rauchen und weder Rum noch Wein trinken."

Oberst:" So etwas in der Art meinte sie."

General:" Zum Teufel mit diesem vermaledeiten Weibsvolk. Niemand lebt ewig und wer will das auch schon. Los macht diese Flasche Rum von meinem Bruder aus Kuba auf und lasst uns trinken. Auf dem Tisch stehen noch ein paar Reste vom Ferkel das wir zum Abendessen hatten. Soll mich doch der **** **** Tod holen. Heute Nacht Leben wir noch und das sollten wir genießen."

Oberst:" Da habt ihr wohl recht. Dann auf Euer Wohl und auf den Ruhm der spanischen Armee."

General: "**** gut gesprochen. Zum Wohle."

(Anmerkung des Authors: Warum musste der General so viel fluchen? Was steckt wohl alles an Unflat und Ketzerei unter den Sternen? Wie hat das Ferkel wohl geschmeckt? Und wird die spanische Armee auch ohne Karten auskommen?)
Littlesid80

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Re: [Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik

Beitrag von Littlesid80 »

[align=center]Der römische Anzeiger[/align][/u][/b]

Ist der Papst noch zu retten?

von Kollumnist Luigi de Colonna

Liebe Römer, ich bin in Sorge. Unser weltliches und geistliches Oberhaupt scheint in letzter Zeit von allen guten Heiligen verlassen zu sein.
Aber was führt mich zu dieser Sorge?
Alles begann damit, daß er unsere italienischen Gebiete ohne Ankündigung an das HRR verkaufte. Unsere Händlerfamilien erlitten dadurch entsetzliche Handelseinbußen und waren sehr erzürnt.
Danach verschacherte er unsere amerikanischen und pazifischen Kolonien an die Spanier. Unsere jahrelange Aufbauarbeit wurde mit Almosen belohnt.
Aber das war noch nicht der endgültige Ausverkauf. Unsere letzte Kolonie wurde doch glatt an die ungläubigen Marrokaner verklingelt.
Wenn Euch liebe Leser bis jetzt noch nicht die Galle ins Gehirn geschoßen ist, dann wartet die weiteren Enthüllungen, von Rom´s schnellsten und schärfsten Investigativjournalisten, ab.

Als ich meine geheime Informationsquelle aus dem Vatikan , welche eine sehr tiefe Stimme hat, im neueröffneten Rasthaus "Am Wassertor" traf, hatte ich schon ein merkwürdiges Gefühl im Bauch.
Normalerweise erfahre ich nur unterhaltsamen Tratsch aus den heiligen Gemäuern. Aber dieses Mal sollte es mich aus meinen feinen Socken aus Mailand herauskatapultieren.
Mein Informant wartete schon an einem abseits stehenden Tisch und trank einen Rotwein. Hatte ich erwähnt, daß ich immer bei unseren Treffen auf einer opulenten Weinrechnung sitzen blieb. Aber es sollte jede Dukate wert sein.

Zur Eröffnung offenbarte die Tiefe Stimme mir,daß unsere glorreiche Schweizer Garde aufgelöst wurde. Ihre Waffen wurden ordnungsgemäß in die Arsenale gebracht, eingeölt und weggeschlossen.
Mit ironischem Unterton beschrieb er mir danach wie unsere stattliche Galeerenflotte im Hafen von Ostia abgewrackt und das Holz zu Spottpreisen an griechische Halsabschneider verkauft wurde.

Aber das war noch nicht das Ende der Fahnestange an entsetzlichen Enthüllungen. Alle Händler und Diplomaten sind urplötzlich von ihren Posten abgerufen worden.

Seid ihr schon mit Schnappatmung geschlagen?
Zu diesem Zeitpunkt unseres Gespräches kam der Kellner mit unsere Lasagne ala Roma und einem Salata Caprese.

Aber wie ihr euch vorstellen könnt, bekam ich nicht sehr viel von diesem leckeren Mahl hinunter.
Die Tiefe Stimme hingegen ließ sich weder den Appetit noch seinen Laune verderben und futterte mit einer Hingabe sein Mahl weg, die mich ekelte.
Wie konnte er nach solchen Informationen noch so seelenruhig essen?

Zum Schluß eröffnete er mir noch, daß der heilige Vater unser Bündnis mit Spanien aufgekündigt hat und eine unfassbare Beleidigung dem Schreiben beigefügt hatte.
ER HAT UNSER BÜNDNIS MIT DER LETZTEN KATHOLISCHEN MACHT AUF DER WELT GEKÜNDIGT UND DEN EHRENHAFTEN SPANISCHEN KAISER BELEIDIGT.

Sind wir jetzt in akuter Gefahr? Ist unser Papst tollwütig, verrückt oder dement?
Erleben wir gerade die letzten Tage von Rom?
Wie wird Spanien reagieren?

All diese Fragen werden in unseren nächsten Ausgabe , nächste Woche, beantwortet.

Bis dahin verbelibe ich mit römischen Grüßen Euer rasender, Investigativreporter Luigi de Colonna.
Littlesid80

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Re: [Europa Bulliversalis 3] Die Kastilischen Verwalter - Eine Familienchronik

Beitrag von Littlesid80 »

[align=center]Gute Nachrichten - Schlechte Nachrichten[/align]

Ort: Madrid, Arbeitssalon des Sekretärs für Geheime Operationen und Diplomatenpost.
Zeit: geheim
Anwesende Personen: ********* und ******* *************

*********: "Ihr habt also einen Brief des hiesigen Militärattachés der Briten abgefangen?"
******* *************: "Jawohl eure Exzellenz. Ein echter Glücksgriff. Normalerweise sind die Briten sehr vorsichtig und kompetent mit ihrer Geheimpost. Aber eine unserer Agentinnen konnte sich an ihren Spitzenagenten James B. heranmachen und so an einige Briefe und Dossiers zu gelangen."

*********:"Gute Arbeit und wie ich Euch kenne werdet ihr mir nicht den Namen dieser Agentin verraten?"
******* *************: "Ich kann euch lediglich ihren Decknamen verraten. Er lautet Tante Hedwig."

*********(schmunzelnd): "Eure Decknamen sind immer ein humoristischer Genuß. Aber lest mir bitte nun den Inhalt des besagten Briefes vor."
******* *************(sich räuspernd): "Sehr geehrte Exzellenzen. Neben einigen Plänen spanischer Flottenstützpunkte und Armeezusammenstellungen, möchte ich ihnen eine kurze Bewertung der spanischen Armee und Flotte in Bezug auf den letzten Krieg gegen Griechenland zukommen lassen. Kurz gesagt die spanische Armada hatte in ihrer bald 300 jährigen Geschichte 3 wichtige und große Flttenschlachten geschlagen. Und sie hat sie alle drei verloren. Die erste Niederlage erlitt sie im 15. Jahrhundert gegen Marroko und Mali, die zweite gegen unsere glorreiche Royal Navy und zu guter letzt erst vor kurzen gegen die griechische Galeerenflotte. Diese letzte Niederlage kostete den Admiral und den Marineminister ihren Posten und jegliches Renommé. Sowohl Flottenzusammensetzung als auch Kampfgeist und Elan ließen zu wünschen übrig. Aber bevor ihr geringschätzig lächeln solltet möchte ich bemerken, daß die Spanier nach solchen Rückschlägen nie aufgaben sondern stärker zurückkamen. Wir konnten große Schiffsbauprojekte im gesamten spanischen Machtbereich verzeichnen. Sowohl die Baukapazitäten, finanziellen Mittel und die Menge an verfügbaren Mannschaften sind immens und nicht zu unterschätzen.
Kommen wir nun zum Herzstück der spanischen Macht neben ihrem Geld. Die spanische Armee ist immer noch eine der besten der Welt. Mögen bisweilen ihre Generäle nicht die hellsten Kerzen auf dem Kuchen sein aber die Mannschaften und die unteren Offiziersdienstgrade sind sehr gut ausgebildet, besoldet, versorgt und motiviert. Die Disziplin liegt nahe der von den Preußen und Schweden. Alle drei Waffengattungen erbringen jederzeit höchste Leistungen.
Nach der Erlangung der ägäischen Inseln von den Griechen ist die Reichweite und der Einfluss ihrer Händler auch in den östlichen Mittelmeerraum vorgedrungen.
Nebenbei hat sich die diplomatische Reputation nach dem Kamarillaputsch wieder erholt und die Verhältnisse zu den Nachbarn stabil.
Meiner Einschätzung nach ist es im Interesse des Empires gute bis sehr gute Beziehungen zum spanischen Reich zu pflegen. Auch eventuell auf Kosten unserer letzten Kontinetalbesitzungen. Sowohl ein Handelskrieg als auch ein militärischer wären ein Verlustgeschäft und die Pfeffersäcke aus der City würden weite Geschäftsfelder verlieren.
Aber natürlich liegen alle Entscheidungen diesbezüglich in euren fähigen Händen und ich verabschiede mich mit verbundenen Grüßen und besten Wünschen ihr

J.B. Codezeichen 007"


*********(nach kurzem Schweigen):"Eine kurze aber präzise Zusammenfassung und Bestandsaufnahme. Manchmal wenig schmeichelhaft aber denoch zutreffend. Gut zu wissen, daß den Briten unsere Verhandlungen und sehr guten Beziehungen zum HRR verborgen geblieben sind. Und auch der Umfang unserer Flottenrüstung scheint ihnen nicht gänzlich bekannt zu sein."

******* *************(sich ein wenig entspannend):" Dem stimme ich zu. Ich gedenke unsere Agentin auch weiterhin auf den Briten anzusetzen. Er ist ein hedonistischer,eitler Frauenheld und wohl sehr verschossen in Agentin Tante Hedwig. Oder sollen wir sie ab und ihn aus dem Verkehr ziehen?"

*********:"Nein nein ich denke er ist eine gute Informationsquelle und eventuell können wir über ihn auch Geheimkontakte zur britischen Regierung aufbauen, wenn die offiziellen Kanäle verschlossen oder unsicher sind."

******* *************: " Dann werde ich es so anordnen. Habt ihr noch weitere Fragen oder Aufträge?"
*********: " Danke nein ihr könnt gehen. Oder wartet eventuell können eure Agenten versuchen, das Donauwellenrezept der Wiener Hofbäckerei zu bekommen. Meine Frau liegt mir schon seid Ewigkeiten damit in den Ohren."

******* *************(kurz irritiert):"Wir werden unser Bestes tun eure Ezellenz. Eine gute Tageszeit euch noch und Gruß an die Gattin." und verlässt den Raum.

********* öffnet eine Geheimtür und verlässt schnell und geräuschlos den Raum.

(Anmerkung des Chronisten: Wer sind ********* und ******* *************? Wird J.B. seine Lage erkennen? Wer ist Tante Hedwig? Wie sieht sie wohl aus? und Wird die Madame von ********* das Donauwellenrezept erhalten? Geheimnisvolle Fragen ohne Antworten?)