Spielezeitschriften - Noch aktuell oder Schnee von gestern?

[Birnodin]

Mich würde mal euere Meinung interessieren - Lohnen sich Spielezeitschriften noch oder haben sie sich überlebt?
Ich hatte früher mal 2 bis 3 deutsche Zeitschriften im Abo, oft habe ich noch 1 oder 2 am Kiosk gekauft. Seit
ein paar Wochen ist mein letztes Abo gekündigt, und meine Informationsquellen sind nur noch Internet-Foren,
Webseiten und Youtube.
Früher habe ich mich gefreut, wenn Tipps oder eine Komplettlösung abgedruckt war, z.B. für Point-and-Click
Adventures. Heute findet Google schon zig Lösungen, die meisten umfangreicher als sie wegen des Umfangs
in einem Heft hätten sein können.
Spiele sind ein bewegtes Medium, ich kann mir ein Lets Play zu Spiel X schon ein paar Wochen vorher ansehen,
bevor im Heft unbewegte Screenshots erscheinen.
Weil wohl auch die Redaktionen erkannt haben, dass die Infos zu den Spielen nicht aktuell sein können, werde
ich als Leser zunehmend mit Artikeln "gequält", die ich wegen der X-ten Wiederholung nicht mehr ertragen kann.
Beispiele: "Ist der Jugendschutz in Spielen noch zeitgemäß?" oder "Geschichte der Firma X von den Anfängen bis heute",
oder "Politiker zu Ego-Shootern" etc etc.

Das einzige was mir noch geblieben ist, ist die Offline-Lesbarkeit für "raue" Umgebungen.
Am Strand oder in der Badewanne möchte ich mein teueres Tablet nicht benutzen, Datenübertragung im Mobilfunk
ist im Ausland meist unbezahlbar.

Sagt mir, bin ich aufgrund meines Alters eben keine Zielgruppe mehr und sollte auf "Der Rollator - Zeitschrift für Mobiltät"
umsteigen, oder gibt es einfach heutzutage keinen Grund mehr für Spielezeitschriften?
Da ich ja weiß, dass zumindest zwei aktive Journalisten das Forum lesen, wie geht es Euch mit diesem Wandel?

[General Feierabend]

Also früher hab ich auch sehr viel Spielezeitschriften am Kiosk gekauft(habe sogar noch einige auf dem Dachboden), jedoch nie abonniert. Das fing an, als ich mal in einer Garage in unserem alten Innenhof, wo wir damals gewohnt haben, eine ASM (wer kennt sie noch ?) gefunden hatte...dann kamen diverse Zeitschriften...Amiga Joker, PC Joker, Powerplay, PC Games, Gamestar usw....aber ganz ehrlich, ich kann mich jetzt nicht mehr erinnern wann ich die letzte Printausgabe gekauft habe. Das muss über 10 Jahre her sein. Für mich persönlich sind Printmagazine Schnee von gestern. Ich bekomme all meine Infos nur noch Online.

[Calippo]

Habe mir auch schon sehr lange keine Spielezeitschrift mehr gekauft. Alles an Informationen findet man heute viel schneller im Internet. Und ein oder zwei Exklusivberichte im Heft ziehen einfach nicht mehr. Ist aber nunmal überall so heutzutage(Nachrichten,Sport).

[luxi68]

Ich gehöre noch zur "alten" Schule und habe zum lesen gerne ein Buch oder ein Heft in der Hand. Natürlich kann man sich auch im Internet informieren, aber was soll ich selber rum suchen? Ich war früher Abonnent des PC-Joker und bin nach dessen Ende nahtlos zur Gamestar gewechselt, lese also seit über 20 Jahren Spielemagazine und werde das auch noch länger machen. ;)
Natürlich hat sich die Anforderung an eine Spielezeitschrift geändert und zwischendurch hatte ich auch schon darüber nachgedacht mein Abo bei der Gamestar zu kündigen. Allerdings hat sich da in den letzten Monaten einiges zum Guten verändert seitdem Heiko Klinge Chefredakteur ist und inzwischen lese ich sie wieder gerne. Damit werde ich ohne lange Sucherei im Internet über neue Spiele, neue Trends und alles mögliche im Spielebereich informiert und wenn mich etwas näher interessiert, dann kann ich im Internet nach weiteren Infos suchen. Für mich die perfekte Mischung.

[Cyrox]

Ich gehöre noch zur "alten" Schule und habe zum lesen gerne ein Buch oder ein Heft in der Hand. Natürlich kann man sich auch im Internet informieren, aber was soll ich selber rum suchen? Ich war früher Abonnent des PC-Joker und bin nach dessen Ende nahtlos zur Gamestar gewechselt, lese also seit über 20 Jahren Spielemagazine und werde das auch noch länger machen. ;)
Natürlich hat sich die Anforderung an eine Spielezeitschrift geändert und zwischendurch hatte ich auch schon darüber nachgedacht mein Abo bei der Gamestar zu kündigen. Allerdings hat sich da in den letzten Monaten einiges zum Guten verändert seitdem Heiko Klinge Chefredakteur ist und inzwischen lese ich sie wieder gerne. Damit werde ich ohne lange Sucherei im Internet über neue Spiele, neue Trends und alles mögliche im Spielebereich informiert und wenn mich etwas näher interessiert, dann kann ich im Internet nach weiteren Infos suchen. Für mich die perfekte Mischung.

Dem schließe ich mich an. Ich lese seit vielen Jahren regelmäßig die GameStar und freue mich jeden Monat auf's Neue, wenn die nächste Ausgabe ansteht. Dann wird abends vorm schlafen gehen die DVD eingeworfen und ein Ausblick auf die kommenden Tital und Vorabtests geworfen - das ist beinahe schon ein Ritual geworden Im Internet selbst lese ich hingegen, zumindest bei Spielemagazinen so gut wie garnichts.

[Tpir]

Ich finde die spielezeitschriften sind eigentlich eine tolle sache nur sind sie heute schon antiker plunder auch wenn das hart klingt, wenn ich doch alle infos wo ich brauche aus dem internet bekomme und das aktueller als es im heft der fall ist.
Ich persönlich habe 2006 aufgehört spielezeitschriften regelmäßig zukaufen,die letzte spielezeitschrift habe ich glaube bin mir nur nicht sicher 2008 gekauft wegen der vollversion von Gothic 2 gold.

[Gaso-Meter]

Mal abgesehen davon, dass für mäßg gebildete Endbenutzer wie mich, Printmedien dank der Vielfalt des Internets ohnehin uninteressanter aber dafür sehr teuer geworden sind, haben Zeitungen und Magazine selbstverständlich noch ihre Berechtigung.
Dies gilt natürlich auch für Spielemagazine. Bis vor einigen Jahren waren diese Ausgaben ja auch noch einzige Bezugquelle für Neuigkeiten und Informationen aus der Spielewelt, sowie für Patches, Demos und Spiellösungen.
Was mich irgendwann sehr störte war dieses unbedingte Festhalten an vermeintlich Bewährtem. Mit dem Resultat, dass lange Zeit die Schuld für sinkende Auflagen nicht im eigenen Konzept, sondern beim Konsumverhalten der Leser gesucht wurde.
Hinzu kam noch, dass die Magazine mir nicht mehr unabhängig in ihrer Berichterstattung vorkamen, weil ich das Gefühl hatte, dass die Wertungsinhalte der Spiele vom jweiligen Publisher selbst diktiert wurden - nebst der Screenshots.
Ausserdem gab es kaum interessante Themen rund um die Spielwelt. Das Xte "Großes Grafikarten Spezial", "Der ultimative Gamer-PC" oder "Doofspiel vs. Doofspiel" langweilten mich irgendwann.
Ich habe mir lang kein Spielmagazin mehr gekauft: es soll ja etwas besser geworden sein. Davon werde ich mich gern überzeugen, wenn ich mal wieder allein mit der Bahn reisen sollte.

[Kakrafoon]

Wir haben eben leider das "Pech", eine sehr internet-affine Zielgruppe zu sein, die sich ihre Informationen aktiv selbst zusammensucht - dazu kommt, dass schöne Assets wie Screenshots oder Videos von den Publishern und Spielefirmen breit gestreut werden, also auf allen Plattformen zu finden sind. Deswegen ist ein Informationsmonopol der Spielezeitschriften, wie es vielleicht früher mal existierte, mittlerweile Schall und Rauch.

Ich wundere mich andererseits immer wieder darüber, wieviele Magazine es zu Themen wie zum Beispiel Tattoos, Hochzeitsplanung oder Jagd gibt. Ich denke, die leben von aufwendig produzierten Hochglanzfotos, die man eben so nicht im Internet findet.

[Astuzz]

Zumindest von meinem Verhalten her kann ich es mir erklären, warum es Magazine zu diesen Themen gibt und warum es diesen vielleicht besser geht als einigen Spielezeitschriften. Wenn ich z.B. eine längere Zugfahrt vor mir habe (was meist die Situation ist wo ich mir Magazine kaufe), dann bekomme ich immer mittlere Krisen, wenn ich Spielezeitschriften lese. Das liegt nicht zuletzt daran, dass dort Produkte beworben werden, welche ich vielleicht dann gleich ausprobieren möchte (was dann natürlich nicht so gut geht). Außerdem habe ich spezielle Interessen was die Auswahl von Spielen angeht und es interessiert mich nicht die Bohne, welche Survival-Horror-Games oder Shooter gerade aktuell sind.

Anders bei Magazinen zum Thema Tattoos: Die Szene ist wesentlich eingeschworener (meiner Meinung nach) als die Spieleszene. Das war früher mal anders, aber heute spielt doch wirklich jeder irgendwas. Dazu ist mir klar, dass ich kein Tattoo im Zug bekommen werde und das es auch besser so ist. Dadurch haben solche Magazine einen höheren Drin-Blätter-Wert für mich.

Tatsächlich lese ich Spieletests immer situationsbezogen. Reichen mir die Infos, kaufe ich mir das Spiel. Reichen sie nicht, schaue ich mir z.B. Let's Plays an. Manche Spiele lerne ich erst durch Let's Plays kennen, dann lese ich meist keine Artikel mehr zu dem Thema. Ich kann mir ja schon ein Bild davon machen. Ich denke daher, dass vielleicht das verstärkte Vernetztsein und die Youtube-Szene die Gründe dafür sein könnten, dass viele Menschen sich keine Zeitschriften zu dem Thema mehr kaufen. Dabei sollte man jedoch eines bedenken: Zeitschriften zum Thema Tattoo und Jagd haben ein relativ festen Kundenkreis und ich denke, dass es auch weiterhin Menschen gibt, die gerne Computer- und Spielezeitschriften regelmäßig beziehen.

[marek]

Also ich lese sie immer noch sehr gerne. Ich liebe Papier und lese nicht gerne am Bildschirm oder Tablet. Ich finde es "organischer". Gut, ich kaufe mir keine Zeitschriften mehr mit DVDs - wenn mich ein Spiel dann doch interessiert sehe ich mir Let's-Plays von WB oder DrProof an.

Gruß