Spoiler für :
Die Hauptstadt auf Nar Hhallas
Büro von Captain Nar Ojhb
Nar Ojhb studierte zufrieden im bequemen Bürostuhl sitzend den wöchentlichen Bericht. Seine Operation hatte weitere große Fortschritte gemacht, die er inzwischen auch an einen Bürokraten im Kaiserhaus vermelden durfte, der wahrscheinlich über zwei oder drei weitere Personen direkt mit dem Kaiser in Verbindung stand. Um die genauen Befehlsstrukturen im Kaiserpalast zu kennen, war seine Sicherheitsstufe noch zu niedrig, aber auf jeden Fall würde der Kaiser seinen Namen hören. Das eröffnete ihm ganz neue Karriereperspektiven. Der Kaiser persönlich hatte auch seinen Schlachtplan für die Rückeroberung der Systeme, die im letzten Krieg an die Sarr'esh verloren wurden, abgesegnet. Bereits in wenigen Wochen würde der Krieg beginnen. Als Oberbefehlshaber der nun mobilisierten Borgflotte würde ihm ein großer Teil der kaiserlichen Aufmerksamkeit zufallen und die Simulationen wiesen eindeutig darauf, dass es ein großer Sieg für das Kaiserreich werden würde. Wahrscheinlich würde er sich bald Admiral Nar Ojhb nennen dürfen. Eine riesige Maschinen-Flotte hatte er ja schon unter sich. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er blickte entspannt aus dem Fenster.
Plötzlich ging die Tür auf und Nar Ojhb wurde aus seinem Tagtraum gerissen. Einer seiner Adjutanten schritt mit nervösem Blick zu ihm und stammelte: "Captain, es gibt Komplikationen. Ich wollte es Ihnen eigentlich gestern sagen, aber ..." "Verdammt, Nar Oohn!", fuhr Nar Ojhb auf, "ich habe Ihnen doch schon mehrmals klargemacht, dass ich bei Problemen immer sofort informiert werden soll. Und warum steht davon nichts im Bericht, wenn Sie gestern schon Bescheid wussten? Was ist los? Sprechen Sie!" Nar Oohn zuckte leicht zusammen: "W-wir haben eine Verwaltungseinheit des Borgkollektivs entdeckt, auf die wir keinen Zugriff haben. Die Analyse hat ergeben, dass sie genau während der Operation Commutatio erstellt wurde." Nar Ojhb spürte plötzlich ein leichtes Stechen und musste an die kleine Rhalgari denken, die bei der Operation entkommen war. Wie hieß sie noch gleich? Anna ... Anja? Er stand hastig auf, forderte Nar Oohn mit einer Prankenbewegung auf weiterzusprechen und schritt nervös am Tisch entlang. "Da wir keinen Zugang haben, ist unser Wissen extrem eingeschränkt und wir müssen schlimmstenfalls davon ausgehen, dass die Verwaltungseinheit nicht vom Servus-Virus betroffen ist," erklärte der Adjutant. "Wie lautet die Designation dieser Verwaltungseinheit?", fragte Nar Ojhb mit angespannter Stimme. "Unimatrix 0", antwortete Nar Oohn.
Unbekannter Ort, Borg-Designation: Unimatrix 0
Annika schritt weiter in den Dschungel, der an den Strand angrenzte. Es war ein scheinbar undurchdringliches Dickicht, aber irgendetwas schien sie zu sich zu ziehen. Das Meeresrauschen nahm allmählich ab, je tiefer sie vordrang. Sie erinnerte sich nun, was damals auf dem Verteidigungsgitter vorgefallen war. Sie war fortgerannt, weil ihr Vater es ihr befohlen hatte. Doch nun konnte sie plötzlich auch Bilder erinnern, die zeigten, was dort weiter geschehen war. Tränen und Wut stiegen in ihr auf und sie riss mit der Pranke eine Liane zur Seite, die ihr im Weg hing. Nach einigen weiteren Schritten bemerkte sie, dass sie auch andere Bilder ansehen konnte, die sie nie gekannt hatte. Sie sah geschäftiges Treiben auf einem sonnigen Markt. Eselartige Kreaturen handelten aufgeregt mit allerlei Waren. Obwohl sie noch Tränen auf den Wangen hatte, begann Annika unbewusst zu lächeln, denn die Kreaturen sahen witzig aus. Doch plötzlich schlug die Stimmung um. Das Bild wurde düster. Wo vorher der Markt gewesen war, standen auf einmal irgendwelche grün aufblitzenden technischen Geräte. Und die Esel verhielten sich ganz seltsam, unnatürlich. Sie hatten dieselben Maschinenteile an sich, wie sie Annika im Alptraum an ihrem eigenen Körper gesehen hatte. Einige von ihnen schritten in Reih und Glied fort, andere standen mit geschlossenen Augen an den seltsamen technischen Geräten. Jetzt begann sie langsam zu verstehen. Sie fuhr ihre Krallen aus und fing an zu laufen. Blätter, Äste und Lianen streiften und peitschten sie, aber sie lief immer schneller und begann wütend zu brüllen und zu fauchen.
Der Dschungel war inzwischen so dicht, dass kein Sonnenstrahl mehr den Boden erreichte. Früher hatte sie nie solange rennen können, doch eine unbekannte Kraft erfüllte sie und sie rannte weiter, wie damals nach dem ... Tod ihrer Eltern. Doch diesmal rannte sie nicht ziellos. Annika wusste genau, was ihr Ziel war. Sie blieb abrupt stehen und stand vor einem Tempel, der beinahe komplett vom Urwald überwuchert war. Ohne zu zögern ging sie weiter auf ihn zu. Plötzlich hörte sie wieder das Meeresrauschen. Als sie eintrat, konnte sie die vielen Milliarden Stimmen in ihrem Kopf deutlich hören. Mit einem Gedanken wischte sie sie weg und erforschte mit den Augen das Innere des Tempels. Genau vor ihr befand sich ein Durchgang. Als sie ihn durchschritten hatte, befand sie sich in einem großen Raum. Obwohl kein Lichtstrahl in den Raum eindringen konnte, sah Annika alles so deutlich wie bei Tageslicht. Am anderen Ende befand sich eine Art Thron auf dem ein zusammengesacktes Skelett mit einer Krone saß. Als sie näher kam, konnte sie einen Schriftzug über dem Skelett entdecken. Obwohl sie die Zeichen nie zuvor gesehen hatte, las sie ... L ... O ... K ... U ... T ... U ... S ... Annika griff nach der Krone, hielt kurz inne und setzte sie dann auf ihren Kopf. Auf einmal verschwand das Skelett, der Thronsaal, der gesamte Tempel und auch die Krone. Annika stand nun inmitten der technischen Geräte aus ihrer Alptraumvision ... wie sie gedacht hatte. An ihrem Körper tauchten wieder die Maschinenteile auf. Doch Annika fürchtete sich nicht mehr davor. Sie verstand nun ... und das Wissen erfüllte sie mit unaussprechlichem Zorn.
Büro von Captain Nar Ojhb
Nar Ojhb studierte zufrieden im bequemen Bürostuhl sitzend den wöchentlichen Bericht. Seine Operation hatte weitere große Fortschritte gemacht, die er inzwischen auch an einen Bürokraten im Kaiserhaus vermelden durfte, der wahrscheinlich über zwei oder drei weitere Personen direkt mit dem Kaiser in Verbindung stand. Um die genauen Befehlsstrukturen im Kaiserpalast zu kennen, war seine Sicherheitsstufe noch zu niedrig, aber auf jeden Fall würde der Kaiser seinen Namen hören. Das eröffnete ihm ganz neue Karriereperspektiven. Der Kaiser persönlich hatte auch seinen Schlachtplan für die Rückeroberung der Systeme, die im letzten Krieg an die Sarr'esh verloren wurden, abgesegnet. Bereits in wenigen Wochen würde der Krieg beginnen. Als Oberbefehlshaber der nun mobilisierten Borgflotte würde ihm ein großer Teil der kaiserlichen Aufmerksamkeit zufallen und die Simulationen wiesen eindeutig darauf, dass es ein großer Sieg für das Kaiserreich werden würde. Wahrscheinlich würde er sich bald Admiral Nar Ojhb nennen dürfen. Eine riesige Maschinen-Flotte hatte er ja schon unter sich. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er blickte entspannt aus dem Fenster.
Plötzlich ging die Tür auf und Nar Ojhb wurde aus seinem Tagtraum gerissen. Einer seiner Adjutanten schritt mit nervösem Blick zu ihm und stammelte: "Captain, es gibt Komplikationen. Ich wollte es Ihnen eigentlich gestern sagen, aber ..." "Verdammt, Nar Oohn!", fuhr Nar Ojhb auf, "ich habe Ihnen doch schon mehrmals klargemacht, dass ich bei Problemen immer sofort informiert werden soll. Und warum steht davon nichts im Bericht, wenn Sie gestern schon Bescheid wussten? Was ist los? Sprechen Sie!" Nar Oohn zuckte leicht zusammen: "W-wir haben eine Verwaltungseinheit des Borgkollektivs entdeckt, auf die wir keinen Zugriff haben. Die Analyse hat ergeben, dass sie genau während der Operation Commutatio erstellt wurde." Nar Ojhb spürte plötzlich ein leichtes Stechen und musste an die kleine Rhalgari denken, die bei der Operation entkommen war. Wie hieß sie noch gleich? Anna ... Anja? Er stand hastig auf, forderte Nar Oohn mit einer Prankenbewegung auf weiterzusprechen und schritt nervös am Tisch entlang. "Da wir keinen Zugang haben, ist unser Wissen extrem eingeschränkt und wir müssen schlimmstenfalls davon ausgehen, dass die Verwaltungseinheit nicht vom Servus-Virus betroffen ist," erklärte der Adjutant. "Wie lautet die Designation dieser Verwaltungseinheit?", fragte Nar Ojhb mit angespannter Stimme. "Unimatrix 0", antwortete Nar Oohn.
Unbekannter Ort, Borg-Designation: Unimatrix 0
Annika schritt weiter in den Dschungel, der an den Strand angrenzte. Es war ein scheinbar undurchdringliches Dickicht, aber irgendetwas schien sie zu sich zu ziehen. Das Meeresrauschen nahm allmählich ab, je tiefer sie vordrang. Sie erinnerte sich nun, was damals auf dem Verteidigungsgitter vorgefallen war. Sie war fortgerannt, weil ihr Vater es ihr befohlen hatte. Doch nun konnte sie plötzlich auch Bilder erinnern, die zeigten, was dort weiter geschehen war. Tränen und Wut stiegen in ihr auf und sie riss mit der Pranke eine Liane zur Seite, die ihr im Weg hing. Nach einigen weiteren Schritten bemerkte sie, dass sie auch andere Bilder ansehen konnte, die sie nie gekannt hatte. Sie sah geschäftiges Treiben auf einem sonnigen Markt. Eselartige Kreaturen handelten aufgeregt mit allerlei Waren. Obwohl sie noch Tränen auf den Wangen hatte, begann Annika unbewusst zu lächeln, denn die Kreaturen sahen witzig aus. Doch plötzlich schlug die Stimmung um. Das Bild wurde düster. Wo vorher der Markt gewesen war, standen auf einmal irgendwelche grün aufblitzenden technischen Geräte. Und die Esel verhielten sich ganz seltsam, unnatürlich. Sie hatten dieselben Maschinenteile an sich, wie sie Annika im Alptraum an ihrem eigenen Körper gesehen hatte. Einige von ihnen schritten in Reih und Glied fort, andere standen mit geschlossenen Augen an den seltsamen technischen Geräten. Jetzt begann sie langsam zu verstehen. Sie fuhr ihre Krallen aus und fing an zu laufen. Blätter, Äste und Lianen streiften und peitschten sie, aber sie lief immer schneller und begann wütend zu brüllen und zu fauchen.
Der Dschungel war inzwischen so dicht, dass kein Sonnenstrahl mehr den Boden erreichte. Früher hatte sie nie solange rennen können, doch eine unbekannte Kraft erfüllte sie und sie rannte weiter, wie damals nach dem ... Tod ihrer Eltern. Doch diesmal rannte sie nicht ziellos. Annika wusste genau, was ihr Ziel war. Sie blieb abrupt stehen und stand vor einem Tempel, der beinahe komplett vom Urwald überwuchert war. Ohne zu zögern ging sie weiter auf ihn zu. Plötzlich hörte sie wieder das Meeresrauschen. Als sie eintrat, konnte sie die vielen Milliarden Stimmen in ihrem Kopf deutlich hören. Mit einem Gedanken wischte sie sie weg und erforschte mit den Augen das Innere des Tempels. Genau vor ihr befand sich ein Durchgang. Als sie ihn durchschritten hatte, befand sie sich in einem großen Raum. Obwohl kein Lichtstrahl in den Raum eindringen konnte, sah Annika alles so deutlich wie bei Tageslicht. Am anderen Ende befand sich eine Art Thron auf dem ein zusammengesacktes Skelett mit einer Krone saß. Als sie näher kam, konnte sie einen Schriftzug über dem Skelett entdecken. Obwohl sie die Zeichen nie zuvor gesehen hatte, las sie ... L ... O ... K ... U ... T ... U ... S ... Annika griff nach der Krone, hielt kurz inne und setzte sie dann auf ihren Kopf. Auf einmal verschwand das Skelett, der Thronsaal, der gesamte Tempel und auch die Krone. Annika stand nun inmitten der technischen Geräte aus ihrer Alptraumvision ... wie sie gedacht hatte. An ihrem Körper tauchten wieder die Maschinenteile auf. Doch Annika fürchtete sich nicht mehr davor. Sie verstand nun ... und das Wissen erfüllte sie mit unaussprechlichem Zorn.