[Europa Bulliversalis 3] Elefantenreiten für Anfänger – Indien

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Wildweasel

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[Europa Bulliversalis 3] Elefantenreiten für Anfänger – Indien

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Elefantenreiten für Anfänger – Sirhind/Dehli/Punjab


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Im Folgenden möchte ich meine Abenteuer während des Verlaufs von Bulliversalis 3 darstellen.
Gerne können wir über die Politik und das Vorgehen unseres Reiches diskutieren.

Welches Reich?

Das wird sich wahrscheinlich schon in den ersten Sessions häufiger ändern.

Aber das ist auch wirklich nebensächlich.
Hauptsache wir können mit unseren majestätischen Elefanten unsere Gegner zertrampeln! \m/

Wir beginnen unter der Flagge von Sirhind, einem bescheidenen Vasall unter dem Sultanat Dehli.

Nordindien steht zu Beginn von Europa Bulliversalis eine Zeit der Unruhe und Veränderung bevor.
Das mächtige Sultanat von Dehli, welches in den letzten Jahrhunderten den indischen Subkontinent dominiert und beherrscht hat, ist in verschiedene kleine Nachfolgerstaaten zerfallen.
Die Eroberung und Plünderung, der einst so glorreichen Hauptstadt durch Timur Leng (dem Begründer der Timuriden Dynastie) versetzte der sterbenden Großmacht den letzten Todesstoß.


Ausdehnung des Sultanat von Dehli um 1300
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Die jetzigen Fürsten von Dehli wurden als lokale Statthalter eingesetzt und beherrschen kaum mehr als das Umland des einstigen Herz von Indien.
Aus diesen schlichten Ursprüngen entstammt auch unser erster Herrscher: Bahlûl Lodi, ein Nachfahre afghanischer Stammesfürsten, die mit dem Eroberer Timur Leng ins Land kamen und für ihren Mut und ihre Tapferkeit mit Land am Indus belohnt wurden.


Mit Ehrgeiz, Unerschrockenheit und List wird er uns in den ersten Abend führen.
In diesem Sinne:

Zuletzt geändert von Wildweasel am 6. Februar 2019, 17:39, insgesamt 2-mal geändert.
Wildweasel

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Session 1: Sirhind 1444 - 1455

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Von schlichten Anfängen

Der Aufstieg von Bahlul Lodi

Seit der Plünderung der Hauptstadt befand sich das Sultanat von Dehli in einem ständigen Verfall. Innerhalb von kurzer Zeit erklärten sich Gouverneure von Bengalen, Gujarat, Malwa und sogar Jaunpur zu unabhängigen Sultanaten erklärt, während unsere eigene Sayyid-Dynastie die Gelegenheit nutzte, um die Macht über die Stadt selbst zu ergreifen. Seitdem ist es uns jedoch nicht gelungen, das zersplitterte Sultanat zu konsolidieren, und unser direkter Einfluss erstreckt sich nicht weit vor die Stadtmauern von Delhi.

Die Lodi-Familie in Sirhind war unser letzter großer Unterstützer. Mit Einfluss auf die meisten afghanischen Adligen in unserem Königreich konnten sie den wenigen Ländern, die noch loyal sind, Ordnung bringen. Im Gegenzug haben unsere Vorgänger ihnen ihren Einfluss und ihre Macht verliehen. Mit dem Aufstieg von Bahlul Lodi als Familienoberhaupt ist Delhi jedoch erneut in Gefahr. Es ist uns bekannt, dass Bahlul vorhat, nach Delhi zu marschieren, seinen Willen dem Sultan aufzuerlegen und möglicherweise die Sayyid-Dynastie zu beenden.
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Kaum zu glauben, dass unser unfähiger Lehnsherr Mohammed Schah IV Sayyid lange genug nüchtern war, um zumindest noch die Gefahr zu erkennen, in die er sich mit seiner laschen Hand und Unfähigkeit gebracht hat. Gerüchten zu Folge versteckt er sich vor Angst wimmernd in seinem Palast und versucht verzweifelt noch genügend Kräfte zu sammeln und Verbündete zu gewinnen, um uns aufzuhalten.
Den Fürsten von Nagaur, kaum mehr als ein unbedeutender Dorfältester von zwei Hütten und einem Misthaufen, hat er noch für sich gewinnen können. Doch dies soll uns nicht mehr stören!
Unserem Ruf zu den Waffen sind viele stolze Krieger gefolgt. Nachfahren aus dem unbeugsamen Heerbann des Timur Leng, der einst ganz Indien unterworfen hat.
Auf dem Rücken unserer majestätischen Kriegselefanten reiten wir an der Spitze unserer Armee gen Dehli. Unsere Feinde werden vor diesem Anblick in Angst erstarren!


Look at my horse, Elephant! my Elephant is amazing!

Bahlul Lodi greift nach der Macht

Als Gouverneur von Punjab und als einer der letzten Anhänger der Sayyid Sultans von Delhi ist Bahlul einer der einflussreichsten Landbesitzer in Nordindien.
Bahlul hat sich auch als informeller Anführer der meisten afghanischen Adligen im Sultanat herausgebildet, und viele betrachten Bahlul als mächtiger als den Sultan selbst.

Es ist daher kein Wunder, dass Bahlul die Inkompetenz der Delhi-Sultane mit Ekel beobachtet hat.
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So ist es!

Schon wenige Monate nach Beginn der 3ten Bulliversalischen Zeitrechnung erklären wir unserem ehemaligen Lehnsherrn den Krieg.

Die Kräfte des Feindes sind unseren zwar überlegen, aber wenn wir den unwürdigen Wurm, der sich noch Sultan von Dehli schimpft, daran hindern können sich mit seinen Verbündeten zu vereinigen, können wir sie einzeln unter den Füßen unserer Elefanten zertrampeln.


Die Doppelschlacht von Bahtnair

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Unser Plan geht auf. Die Ebenen von Bahtnair sind mit dem Blut unserer Feinde rot gefärbt. Zunächst konnten wir die vereinigten Heere von Jangladesh und Nagaur auf ihrem Weg nach Dehli abfangen. Unsere Elefanten durchpflügten die Reihen der bemitleidenswerten Bauern. Sultan Mohammed Schah IV traf mit seiner Armee zu spät ein und wurde ebenfalls vernichtend geschlagen. Die Kräfte unserer Feinde wurden innerhalb von wenigen Tagen aufgelöst und in alle Winde zerstreut.

Der Weg nach Dehli steht uns nun offen. Dort werden wir Mohammed, den Feigling aus dem Palast zerren.

Als Belohnung für ihren kriegsentscheidenden Einsatz werden wir versuchen unseren Elefanten ein neues Spiel aus dem Okzident beizubringen.
Fußball wird es genannt. Leider brachten die Händler aus dem Westen mit ihren Geschichten von diesem neuen Zeitvertreib nicht auch das entsprechende Spielgerät.
Die abgeschlagenen Köpfe des ehemaligen Sultans und seiner Familie könnten aber vielleicht auch diesen Zweck erfüllen…


Erste Expansionskriege, regionale Konsolidierung und Bündnisse


Wo sich unsere Vorgänger die Zeit mit jungen Knaben im Palast vertrieben, vergeudet Bahlul Lodi, dem der ehrenvolle Beiname „der Eroberer“ gegeben wurde, keine Zeit, sondern beginnt den Namen des Sultans von Dehli wieder mit Ruhm und Ehre zu füllen.

Einige kleine Kriege gegen unsere Nachbarn können Gebiete in Nordindien wieder unter die rechtmäßige Kontrolle von Dehli bringen. Beispielhaft mag hier die Vernichtung des geschwächten Sultanats von Multan dienen.

Im Norden teilen wir nun jedoch auch eine Grenze mit dem wiedererstarkten Timuridenreich unter Shah Rukh, dem Enkel des großen Timur Leng.

Auf der Suche nach Verbündeten konnten wir den Sultan von Mewar von einer Zusammenarbeit überzeugen.
Außerdem besuchten unsere Diplomaten das reiche Sultanat von Hormus, welcher durch den Handel im Golf von Persien zu enormen Wohlstand gekommen ist.
Eine wunderschöne Tochter aus dem Harem des dortigen besiegelt das Heiratsbündnis und schenkt uns zum Ende des ersten Berichts einen neuen Thronfolger, der dereinst in die Fußstapfen seines berühmten Vaters treten soll.

Die 3te Bulliversalische Zeitrechnung hat gerade erst begonnen und noch steht unserem Reich ein weiter Weg bevor…


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Wildweasel

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Session 2: Dehli 1455 - 1476

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Gibs zurück!

Noch immer ist unser Sultanat lediglich ein Abklatsch des ehemaligen Großreiches.
Die Sultane von Malwa und Jaunpur halten Kernprovinzen von uns und auch auf die restlichen Gebiete um Multan können wir rechtmäßigen Anspruch erheben!
Der Höhepunkt unseres Glanzes mag zwar lange zurück liegen, aber Elefanten vergessen bekanntlich nicht!

Die Schwerter werden wieder gewetzt, die Rüstungen poliert und unsere Rüsseltiere mit grimmiger Kriegsbemalung verschönert! ;;)

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Hurra es ist Krieg!

Unsere erste Mission ist es die restlichen Gebiete von Multan zu erobern, welche von den wilden aus Belutschistan annektiert wurden.
Unsere Berater fassen es kurz und prägnant zusammen:
Multan widersetzt sich dummerweise unserer Herrschaft. Sie müssen besiegt werden!
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Dabei entwickelt sich der Krieg um die Gebiete am Indus zu einem erstaunlich harten Ringen.

Belutschistan hatte sich mit einigen Wüstenfürsten auf der arabischen Halbinsel verbündet und die Thar-Wüste, sowie die Berge Afghanistans tun ihr übriges, um unserer Krieger und selbst unsere tapferen Elefanten zu zermürben.

Dabei bleibt der Krieg gegen Belutschistan nicht die einzige Auseinandersetzung, in die wir verwickelt werden. Teilweise führen wir bis zu drei Kriege gleichzeitig

Neben der Eroberung von Multan, können wir noch das kleine Jaisalmer bezwingen und werden an der Seite unseres neuen Verbündeten von Jaunpur gegen Malwa in den Krieg gerufen.
Doch nach und nach können unsere Elefanten jeglichen Widerstand niederwalzen.

Leider stirbt auch unser glorreicher Herrscher Bahlul Lodi zu dieser Zeit, so dass die Sultansmutter die Regierungsgeschäfte übernehmen muss, bis unser Thronfolger Nusrat Lodi alt genug ist, um die Zügel selber in die Hand zu nehmen.

Des Weiteren wird um das Jahr 1460 auch die diplomatische Landschaft des Sultanats von Dehli nochmal kurzfristig durcheinander geworfen.

Das Zweckbündnis mit den Herrschern von Jaunpur zerbricht. Zwar sind wir nun sowohl im Osten, als auch im Westen von mächtigen Feinden umgeben, aber wie sagt man so treffend: “ Viel Feind, viel Ehr“.

Die Schwäche Jaunpurs

Das benachbarte Sultanat von Jaunpur war einer der letzten Vasallenstaaten, die ihren Lehnseid brachen und sich vom Sultanat Dehli lösten.
Diese Schmach schmerzt umso mehr, da die reiche Gangesebene die Schatzkammer des Reiches darstellte.

Einige Jahre nach seiner Thronbesteigung konnte Sultan Musrat jedoch feststellen, dass sich die Armeen von Jaunpur in Kleinkriegen mit den südlichen Nachbarn und den nepalesischen Kleinstaaten aufrieben.
Unsere Hauptstadt Dehli liegt direkt an der Grenze und somit konnten unsere Späher im Frühjahr 1471 berichten, dass sich das Heer Jaunpurs angeschlagen und auf der Flucht nach Mitteldoab, nur wenige Tagesmärsche von der Grenze entfernt zurückziehen musste.

Diese Gelegenheit ließ sich unser kühner Sultan nicht entgehen!

Die zurückflüchtende Armee lief geradezu unter die Füße unserer Kriegelefanten und wurde – im wahrsten Sinne des Wortes – dem Erdboden gleich gemacht!

Obwohl unser Feind nochmal eine starke Armee zusammenziehen konnte, wurde der Krieg mit einem glorreichen Frieden abgeschlossen, in dem wir die verlorenen Kernprovinzen im Osten zurückerobern konnten.
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Familienplanung und Ausbau der Hauptstadt

Den Erfolg auf dem Schlachtfeld konnte unser junger Sultan im Schlafzimmer leider nicht wiederholen. Obwohl unsere Diplomaten zu den Palästen unserer Verbündeten eilten und von Hormus und aus Bahmanis und Mewar mit den hübschesten Töchtern für den Harem unseres Sultans zurückkehrten, blieb dem Reich ein vielversprechender Thronfolger lange verwehrt.

In diesem Zusammenhang sollte auch die Unverschämtheit des ketzerischen Mahraradscha von Bengalen nicht unerwähnt bleiben.
Dieser abtrünnige Untertan verstieg sich doch tatsächlich zu der Äußerung, dass die hübschesten Frauen Indiens in seinem Harem leben würden.

Das wird noch zu Überprüfen sein!

Nachdem zwei Söhne des Sultans im Kleinkinderalter in tragischen „Badezimmer-Unfällen“ ihren Platz für talentiertere Nachfolger frei machen mussten, schenkte die neue Hauptfrau des Sultans dem Reich einen würdigen Thronfolger.

Dessen Geburt wurde dann sogleich mit dem Ausbau der Hauptstadt und seiner Palastgebäude gefeiert.

Ausblick

Mit den starken Verbündeten aus Mewar, Bahmanis, Hormus und sogar dem fernen Quara Quyunlu an unserer Seite wirkt die Position von Dehli einigermaßen gefestigt.
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Zwar sitzt uns das starke Timuridenreich im Nacken und seine Armeen könnten jederzeit aus den afghanischen Bergen über die Ländereien am Indus herfallen.
Wir hoffen jedoch, dass wir im Verbund mit unseren Bündnispartnern einem neuerlichen Ansturm der Erben Timur Lengs standhalten könnten.

Die ständigen Kriege haben darüber hinaus unter der kriegsfähigen Bevölkerung ihre Spuren hinterlassen. Da wir nicht auf die Alten und Krüpel zurückgreifen wollen, wird sich das Expansionsstreben unseres Sultans zunächst darauf beschränken die letzten kleinen nepalesischen Fürstentümer an unserer direkten Grenze zu annektieren.

Danach wird sich unser Blick wahrscheinlich gen Westen richten, um mit der Kontrolle über die Indusmündung einen Zugang zum arabischen Meer zu erlangen.

Große Sorge macht uns allerdings die Verwaltung des Reiches.

Trotz qualifizierter Berater und guter Lehrer für unseren Sultan und seinen Nachfolger sind die entsprechenden Bemühungen in dieser Hinsicht nicht auf einem Niveu mit den militärischen und diplomatischen Fähigkeiten und Erfolgen.

Hier werden in den kommenden Jahren wichtige Weichen für den Erfolg unseres Reiches gestellt.

Schließlich wollen wir, dass unser Reich ruhmvoll in die Geschichte von Bulliversalis eingeht, unsere Elefanten Angst und Schrecken unter den Feinden verbreiten! und nicht zu Witzfiguren verkommen... ;-)
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Session 3: Dehli 1476 – 1497

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“Cry 'Havoc!', and let slip the dogs of war"

Wie gut, dass unser derzeitiger Herrscher diplomatisch so geschickt ist!
Er wird sicher mit ruhiger Hand und diplomatischem Feingefühl - in friedlicher Weise - unser Land zu Größe und Ruhm führen! Oder?!

Vielleicht ist er seiner Zeit einfach schon voraus?

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Der Elefant im Porzellanladen

In jedem Fall zeigt unser junger Herrscher gleich die ihm bekannte Zurückhaltung und erklärt erst am zweiten Tag des aktuellen Kapitels in der dritten bulliversalischen Zeitrechnung einigen verbleibenden, nepalesischen Prinzen den Krieg. Erst am zweiten Tag!? Was für ein Schwächling! ;-)

Die darauffolgenden Kleinkriege sind kaum mehr, als eine Trainingseinheit für unsere Kriegselefanten, die jegliche Opposition im Vorbeigehen niederstampfen.

Unser Ruf dringt unterdessen inzwischen wieder über die Grenzen von Dehli hinaus in die verschiedenen Fürstentümer Indiens. Der Herrscher von Gujarat, einst ein stolzes Sulatanat im Golf von Mumbay, unterwirft sich friedlich unserer Herrschaft und will an unserer Seite, als unser Vasall wieder zur alten Größe heranwachsen.

1985 ist es dann endlich so weit, dass der Friedensvertrag mit dem Sultanat von Jaunpur ausläuft.
Es ist unser Vermächtnis die verlorenen Provinzen Jaunpurs wieder zurück zu erlangen und so überqueren unsere Armeen die Grenzen und fallen ins Herzland der abtrünnigen Verräter ein.

Jaunpur selber ist nur noch ein Schatten seines alten Glanz und schnell unterworfen. Allerdings sind sie mit dem Khanat von Chagatai verbündet, die mit ihren Horden tatsächlich über die Berge Afghanistans in die fruchtbaren Ebenen Dehlis einfallen. In einigen blutigen Schlachten können wir die Reiterhorden jedoch zurückwerfen und den Feind aus dem Krieg drängen.

Die Unterwerfung Jaunpurs wäre nun fast besiegelt, wenn nicht auch der nepalesische Kleinstaat aus Thirhut ein Auge auf die reiche Gangesebene geworfen hätte und einige Ländereien besetzt hält. Zwischenzeitlich erklärt dann sogar der “ach so friedliche“ Sultan von Bengalen Thirhut den Krieg, um sie seiner ellenlangen Liste von Vasallenstaaten hinzuzufügen und den Krieg und die Ländereien von Janpur zu übernehmen.
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Lediglich eine scharfe diplomatische Warnung und der Aufmarsch aller verfügbaren Armeen an der Grenze konnte eine einstweilige Entschärfung des Konflikts bewirken.
Unsere ehemaligen Ländereien in der Gangesebene wurden annektiert und wieder in das wachsende Reich von Dehli integriert.

Der taumelnde Riese


Lange Jahre blickten unsere Augen unruhig auf das benachbarte Timuridenreich, welches unsere unbefestigte Westgrenze dauerhaft gefährdete.
Mit dem Tod von Timur Lengs Enkel, dem großen Sha Rukh, werfen seine Neffen ihre gierigen Blicke auf den Titel des Khans und die Vasallen: Afghanistan, Transoxianien und Fars schließen sich zu einem Bündnis zusammen, um ihre Unabhängigkeit zu erkämpfen und die Machtverhältnisse im persischen Kernland neu zu ordnen.

Unser Land erholt sich eigentlich gerade vom Krieg gegen Jaunpur und und führt lediglich einen begrenzten Krieg an der westlichen Küste Indiens, um verlorene Ländereien unseres Vasall Gujarat zurückzugewinnen, als Quara Qoyunlu seinen Vorteil aus den inneren Streitigkeiten des Timuridenreichs ziehen will und uns in den Krieg gegen den taumelnden Riesen ruft.
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Krieg, Krieg und noch ein Krieg…

Kurz darauf ruft uns der Sultan von Bahmanis auch noch in einen Krieg gegen den Küstenstaat von Andrah und löst damit einen Flächenbrand im südlichen Indien aus. Die letzte hinduistische Großmacht Vijayanagar agiert als Protektor von Andrah und droht unsere Verbündeten aus Bahmanis zu überrennen.
Unsere Armeen müssen in den kommenden Jahren von einem Kriegsschauplatz zum nächsten eilen und selbst unser kriegslüsterner Herrscher wird der immerwährenden Konflikte Leid.

Sonstige Entwicklung

Neben diesen ganzen Kriegen geht der sonstige Fortschritt in unserem Land fast unter. Unsere Hauptstadt Dehli wird ausgebaut und am gegenüberliegenden Ufer des Yamuna Fluß entsteht mit Agra eine weitere Metropole.

Der Gedanke der Renaissance findet in unseren Landen Verbreitung und auch der technologische Fortschritt geht langsam voran.
Insgesamt formieren sich aus den vielen, unterschiedlichen Reichen Indiens inzwischen einige Machtblöcke.

Mit dem Sultan von Mewar und Bahmanis an der Seite, bildet Dehli einen Teil des muslimischen Triumvirats im Norden und Westen Indiens. Im Süden versucht sich Vijayanagar, das letzte hinduistische Großreich, zu behaupten und im Osten erweitern die Herrscher aus Bengalen und der ihnen angeschlossene Vasallenschwarm stetig ihren Einfluß.

Wir können weiterhin gespannt sein, was das Schicksal für Sultan Musrat Lodi und die Großmacht (!) aus Dehli vorsieht.

Mit elefantischen Grüßen verabschieden wir uns bis zum nächsten Bericht :smile:
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Session 4: Dehli 1497 – 1515

Teil I


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"Auf gute Nachbarschaft!"

In den letzten Jahren fiel durch die Rückeroberung der letzten Provinzen des falschen Sultanats von Jaunpur die neutrale Zone zwischen den Reichen von Dehli und dem ehemaligen Klientenstaat Bengalen weg.
Die anbahnende Nachbarschaft war dabei schon seit geraumer Zeit von scharfen Protesten und einer immer weiter aufbauenden Spannungslage geprägt.

Während der bengalischen Unterwerfung von Tirhut wäre es schon beinahe zu einem Krieg zwischen den beiden großen Mächten Nordindiens gekommen.
Unser mutiger Sultan hatte bereits das Militär an der Grenze aufmarschieren lassen und lediglich ein Einlenken der Bengalen in allerletzter Sekunde hatte die Aufnahme offener Feindseligkeiten herauszögen können.

Strategisch unhaltbare Grenzen an dieser feindlichen Grenze und unser rechtmäßiger Anspruch auf die Gangesebene machten diese Situation jedoch untragbar. Kaum das die Kriege unserer Verbündeten im Dekkan und in Südindien abgeschlossen waren, wurden Pläne für den Krieg gegen die Bengalen vorbereitet.

Ein Entwurf unserer Kriegsziele
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Brief des Sultan von Dehli an den König von Bengalen

An den abtrünnigen Gouverneur der bengalischen Provinzen!

Seit geraumer Zeit haltet ihr mit euren dreckigen Klauen Provinzen in der Gangesebene besetzt, auf die unser glorreiches Sultanat einen historisch verbrieften Anspruch hat.

Wir geben euch hiermit eine letzte Chance uns die Kontrolle über dieses Gebiet zu überlassen und die Festungen der Umgebung zu räumen.

Als Zeichen der Unterwerfung unter unsere Vorherrschaft verlangen wir darüber hinaus, dass ihr uns wieder den Tribut zahlt, den eure Vorfahren uns vertragswidrig vorenthalten haben.
Des Weiteren erinnern wir uns an eure Prahlerei, dass in eurem Haarem die schönsten Frauen Indiens leben würden.

Wir fragen uns zwar, warum ihr weiterhin einen Haarem unterhaltet, obgleich ihr doch in kriecherischer Anbiederung an die Bauern, die Religion eurer Vorfahren verraten habt und an die Wiedergeburt als Regenwurm glaubt, wollen aber über diesen Wiederspruch hinwegsehen.

Wir verlangen lediglich uns ein eigenes Bild über diese Angeberei zu machen und wollen uns die schönste Tochter aus eurem Haaren aussuchen.

Seine Herrlichkeit, der glorreiche Sultan von Bengalen
Die Bengalen – selber auf der Suche nach Ruhm und Anerkennung in der dritten Bulliversalischen Zeitrechnung – drohten dabei ein echter Prüfstein für unser, von Siegen verwöhntes, Heer zu werden.
Mit nicht weniger als 8 Vasallenstaaten und dem Reichtum des Handels im Bengaldelta im Rücken, sollte unser Gegner vielleicht sogar über ein größeres militärisches Potential verfügen.

Unser Verbündeten aus Bahmanis hatte sich in den Kriegen gegen Vijayanagar zu sehr verausgabt und konnte uns nicht zur Seite stehen. Der Sultan von Mewar konnte jedoch mit dem Verweis auf die vielen Gefälligkeiten, die sie uns durch unsere Kriegshilfe bei ihren Eroberungen schuldeten, zu einer Teilnahme bewegt werden.

Dazu wurde unsere Armee vorsorglich mit einem großen Söldnerkontingent vergrößert und die Schmieden unserer Hauptstadt fertigten eine große Anzahl der neumodischen Feuerwaffen, um die Befestigungen niederreißen zu können.

Durch unsere Spione war das Kriegskabinett des Sultans jedoch auch über einige Vorteile informiert. Der geizige König aus Bengalen ließ noch nicht einmal die Befestigungen an unserer Grenze bemannen und auch unter den Vasallenstaaten gab es eine große Unzufriedenheit über dessen Herrschaft. Einige hatten sich sogar bereits zusammengeschlossen und drohten ihre Gefolgschaft zu versagen.
Diese günstige Situation galt es auszunutzen.

Unsere Armeen überschritten ohne große Warnung die Grenze und konnten im Handstreich die wichtige Festung in Rotasgarh einnehmen.

Kaum das der Krieg begonnen hatte, war der Weg zur feindlichen Hauptstadt auch schon frei.

Unser Gegner war vollkommen übertölpelt worden.

Nach einem scharfen Marsch zur Residenz des bengalischen Königs in Gauda setzten wir dort die neuen Feuer- und Belagerungswaffen ein, um die Mauern der Residenzstadt niederzureißen.
Noch damit beschäftigt diplomatischen Protest einzulegen und über die Situation zu lamentieren, war unser Fend schon drauf und dran den Krieg zu verlieren und zum Handeln gezwungen.

Seine unvorbereiteten Armeen setzten dann auch bald zu einem verzweifelten Versuch an, die Hauptstadt zu entsetzen. In Gauda kam es zur großen und einzigen Schlacht des Krieges.
Der bengalischen Armee von circa 45 Tausend Soldaten stand unser schlachterprobtes Heer von etwa 50 Tausend Kriegern entgegen.

Entsprechend einseitig gestaltete sich sodann auch das Gemetzel. Unsere abgehärtete Vorhut konnte standhalten, bis die Verstärkung mit den Söldnern und die Kriegselefanten das Schlachtfeld erreichten und mit dem Blut unserer Feinde rot färbten.

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Von dieser vernichtenden Niederlage geprägt, bat der bengalische König sogleich um Frieden.
Unsere Kriegsforderungen konnten dabei vollumfänglich umgesetzt worden.

Mit den Provinzen Rotasgarh, Monghyr und Hajipur wurden das Erbe Dehlis in der Gangesebene wieder unserem Reich hinzugefügt.

Des Weiteren kauften wir die Provinz Saran für 200 Dukaten ab.

Außerdem verzichtete Bengalen auf seine Ansprüche auf unser Land und zu guter Letzt wählte unser Sultan unter den Töchtern des bengalischen Königs die Schönste aus, um sie seinem Haarem hinzuzufügen!

Der Friedensvertrag
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Session 4: Dehli 1497 – 1515

Teil II


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Die schönste Frau Indiens

Sieg!!! Sieg!!!

Die ruhmreichen Truppen Dehlis feierten ausgelaßen ihren Erfolg in der blutigen Schlacht vor den Toren der feindlichen Hauptstadt Gouda. Die Truppen des Königs von Bengalen waren in die Flucht geschlagen und mussten sich bis in den Tiefen Dschungel von Burma zurückziehen. Ohne Hoffnung auf eine Wendung des Kriegsschicksals und mit dem feindlichen Heer an der Türschwelle zu seinem Palast blieb dem König von Bengalen keine andere Wahl, als um Frieden zu bitten.

Land wechselte seinen Besitzer, aber die Forderung der Sultans von Dehli beschränkte sich nicht nur auf Land! Ein Vorfahre des jetzigen Königs hatte gegenüber von Musrat Lodi damit geprahlt, dass die schönsten Frauen Indiens in seinem Harem zu finden seien. Dies wollte Musrat austesten!

Zähneknirschend musste der König von Bengalen ihm seine Töchter vorführen.

und sein Vorfahre hatte zumindest in dieser Hinsicht nicht grundlos geprahlt…

Eine war schöner, als die Nächste. Mit makelloser Haut und dunklen, geheimnisvollen Augen konnten sie einen jeden Mann verzaubern. Aber selbst unter dieser Auswahl stach eine Schönheit besonders hervor: Die schönste Frau Indiens!

Musrat stockte fast der Atem, als er sie erblickte. Er deutete ihr zu sich zu kommen, aber die Frau wiedersetzte sich seiner Aufforderung. Mit offensichtlichem Widerwillen in ihren Augen zeigte schon schon hier ihr Kampfgeist. Musrat imponierte diese Tapferkeit umso mehr.Schlussendlich musste sie von mehreren Mitgliedern der Leibwache des Sultans aus dem bengalischen Palast getragen werden. Um sich tretend und schlagend, kratzte sie dabei sogar noch einem von den Soldaten Dehlis ein Auge aus.

In einem glorreichen Triumphzug kehrte Sultan Musrat Lodi in seine Hauptstadt Dehli zurück. Doch er hatte kaum noch Augen für die prachtvolle Parade deiner Truppen in den festlich geschmückten Straßen der Doppelstadt von Dehli und Agra. Zu verzaubert war er von der Tochter des bengalischen Königs und ihrem kriegerischen Wesen.
Inzwischen als erfahrener und ruhmreicher Feldherr aus vielen Kriegen in den unterschiedlichen Regionen Indiens und des afghanischen Berglandes hervorgegangen, schien er hier eine Seelenverwandte gefunden zu haben.

Eifersüchtig versucht Musrat Lodi zunächst die Prinzessin in seinem Haarem vor den neugierigen Augen anderer Männer zu verbergen.
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Auch wenn man nie genau wusste, ob die bengalische Prinzessin wieder mit einem Kerzenleuchter auf den Sultan losgehen würde (was durchaus manchmal geschah), blieb dem Hof ihr großer Einfluss auf den Herrscher Dehlis nicht verborgen.

Insbesondere auch der neue Glaube ihrer Heimat, Sikhismus gennant, faszinierte ihn sehr.

Indien war seit der Zeit der muslimischen Expansion eine Region der unterschiedlichen Regionen gewesen. Seit der ersten Blütephase des Großreichs von Dehli hatte sich vielerorts eine muslimische Herrscherkaste gebildet, die eine größenteils hinduistische Bevölkerung regierte. Diesen Spannungen wurde in unterschiedlicher Weise Rechnung getragen.
Im Reich der Bahmanen unterdrückte der schiitische Sultan das hinduistische Volk und bekehrte es mit Feuer und Schwert, der ehemalige Sultan von Bengalen hatte den Glauben der Bauern angenommen und war zum Hinduismus übergetreten und im Reiche Dehli wurde grundsätzlich religiöse Freiheit garantiert. In den nepalesischen Fürstentümern jedoch, ständig von den großen Reichen Nordindiens bedroht, hatte sich ein neuer Glauben entwickelt. Der Sikhismus kombinierte Aspekte des moslemischen und hinduistischen Glaubensverständnisses miteinander.

Das traditionelle Kastenwesen wird abgelehnt und an die Stelle spezialisierter Kriegerkasten tritt das kriegerische Selbstverständnis eines jeden Einzelnen.

Es gibt unterschiedliche Deutungen, warum Musrat Lodi vom Sikhismus so begeistert war.

Eine Fraktion am Hof – insbesondere um die hinduistische Kriegerkaste der Rajputen aus Marwar - behauptet, dass er von der bengalischen Prinzessin verzaubert und willenslos gemacht wurde, eine andere Fraktion um den Kronrat verweist auf das Potential zur religiösen Einigung des großen Reiches.

Die Prinzessin führt die Truppen in einem Kriegszug gegen das abtrünnige Sultanat Malwa

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In jedem Fall erließ der Sultan im Jahre 1513 ein reichsweites Dekret, in dem er den Sikhismus zur Staatsreligion erklärte und ließ entsprechend prachtvolle Tempel in den großen Städten Dehli, Agra, Sirhind und Lahore errichten.

Große Veränderungen und eine Periode innerer Unruhen stehen dem Sultanat von Dehli bevor.
Lediglich die Elefanten sind wie immer ein Fels in den stürmischen Zeiten.

Stoisch und absolut uninteressiert warten sie darauf den nächsten Feind niedertrampeln zu können, oder vielleicht auch einfach auf die nächste Mahlzeit….

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Wildweasel

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Session 5: Dehli 1515 – 1534
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Das dunkle Zeitalter

Die glorreiche Regierungszeit des ruhmreichen Sultan Musrat Lodi und seiner bezaubernden bengalischen Prinzessin hatten große Veränderungen über das Großreich Dehli gebracht. Der Sikhismus wurde zur Staatsreligion erklärt, die traditionelle Macht der Rajputen beschränkt und in der Außenpolitik eine Entspannung mit dem besiegten Königreich der Bengalen angestrebt.
Diese Reformen wurden allerdings von mächtigen Fraktionen – unter anderem dem Adel der Rajputen - am Hof von Dehli abgelehnt. Solange der Sultan und seine Kriegerfürstin in den Kriegszügen gegen die kleinen Sultanate Zentralindiens von Sieg zu Sieg eilten, konnten die Stimmen der Unzufriedenen unterdrückt werden und die Stellung des Herrscherpaares gesichert bleiben. Allerdings blieb dem Herrscherpaar lange Zeit ein Nachfolger zur Sicherung der Herrschaft verwahrt, so dass der Bruder von Musrat Lodi, Ibrahim Lodi weiterhin als legitimer Thronfolger galt. Dieser gehörte jedoch der traditionell gesinnten Fraktion unter Führung des Großwesirs „Kassack“ an.

Dem niederträchtigen Großwesir „Kassack“ war der selbstbewusste Herrscher und seine junge Gemahlin ein Dorn im Auge, da er durch ihr impulsives Handeln seine Macht in Gefahr sah. Dementsprechend schmiedete er den Plan den Bruder des Sultans auf den Thron zu setzen und durch ihn das Großreich zu regieren.
Diese Bestrebungen schienen allerdings zum Scheitern verurteilt, als die Prinzessin nach langen Jahren des Wartens auf einmal schwanger wurde und sich ein neuer Thronfolger ankündigte.
Was daraufhin im Königspalast von Dehli passierte gibt Anlass zu wilden Spekulationen und wird wohl nie mehr aufgeklärt werden.

Fest steht, dass der glorreiche Sultan Musrat, kurz vor der Niederkunft seiner geliebten Gemahlin, an einem kalten und regnerischen Wintertag plötzlich und unerwartet verstarb! Schon damals kamen direkt Gerüchte auf, dass der Großwesir den Sultan vergiftet hatte, um jetzt die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Auch seine geliebte Prinzessin verschwand praktisch über Nacht vom Herrscherhof und lange Zeit wurde die offizielle Nachricht verbreitet, dass sie und ihr Kind bei der Geburt verstorben waren.

Die darauffolgenden Jahre sollen in der dritten Bulliversalischen Zeitrechnung als die dunklen Jahre gelten, in denen das Sultanat von Dehli in fremde Hände geriet!
Der Großwesir „Kassack“ herrschte durch die Marionette des Ibrahim Lodi praktisch uneingeschränkt. Die tatsächliche Macht lag in den Händen des Kronrates.
Obwohl Sultan Musrat Lodi noch klare Richtlinien für die Herrschaft festgelegt und die diplomatische Entwicklung in einigen Schriften entworfen hatte, verließ der Großwesir in vielerlei Hinsicht diesen weisen Weg.
Im südlichen Vijayanagar hatte sich ein weiterer Herrscher auf den Weg gemacht seinen Platz in der 3ten bulliversalischen Zeitrechnung zu finden und wurde alsbald in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem langjährigen dehlischen Verbündeten Bahmanis verwickelt.

Anstatt diesem Bündnispartner treu zur Seite zu stehen, akzeptierte der gierige Wesir eine große Summe Gold, um aus dem Krieg auszuscheiden. Große Teile von diesem Tribut sind dabei wohl nie in der Staatskasse angelangt, sondern in den tiefen Taschen von „Kassack“ gelandet.
Auf dem Thron des benachbarten Fürstentums aus Mewar war inzwischen ein entfernter Verwandter aus der Dynastie der Lodis gelangt. Während Musrat noch diese dynastischen Bande dazu nutzen wollte, um auch dieses Reich wieder unter die Herrschaft von Dehli zu stellen und so eine Landverbindung zum Vasallenstaat von Gujarat zu schaffen, wurde der Kronrat anscheinend bestochen die Beziehungen zu Mewar zu erhalten. Einigen Berichten zu Folge soll die bengalische Prinzessin sogar noch einige Zeit am dortigen Hof als Gefangene verweilt haben…

Auch sonst kehrte sich der Wesir vom kriegerischen Vorbild der Sultane ab und konzentrierte sich voll und ganz darauf mit Hilfe seiner Verwaltung das Land auszubeuten.
Obschon mit der Zeit die Unruhe in Adel und Bevölkerung wuchs, brachte erst ein weiterer diplomatischer Schwächebeweis das Fass zum Überlaufen.

Im Kaschmirgebirge hatten sich noch einige unabhängige Fürstentümer gehalten, gegen die der vorherige Sultan einen baldigen Feldzug geplant hatte, um die Nordgrenze zu sichern. Jenseits des Himalaya war nämlich eine weitere Horde aus den Steppen der Mongolei hervorgebrochen, die mit Feuer und Schwert die Ming zerschlagen und über die Zentralasiatische Steppe hergezogen war. Dieses aggressive Reitervolk war schon seit geraumer Zeit in das Blickfeld der Sultane von Dehli geraten. Ihre kriegerischen Fähigkeiten waren unbestritten und der spärliche, diplomatische Kontakt hatte bislang lediglich Tratsch über ihre maßlosen Gebietsansprüche zu Tage gebracht.

Anstatt diese Grenze zu sichern und zu entsprechenden Kriegszügen aufzubrechen, vergnügte sich der Großwesir die Zeit mit billigen Kurtisanen im Palast von Dehli und zählte die Münzen, die er der Schatzkammer vorenthalten hatte.
Schlimme Not und Elend sollten noch aufgrund dieser Versäumnisse über Dehli hervorbrechen!

Der Völlerei und Trägheit des Großwesirs überdrüssig wuchs die Unzufriedenheit in Adel und Volk. Die Stimmen für einen Umschwung wurden auch dadurch gemehrt, dass die bengalische Prinzessin wohl doch noch am Leben war und einen Thronfolger geboren hatte.

Schlussendlich boten dann die Kriegspläne der alten Verbündeten aus Hormus und Quara Quyunlu den Vorwand, um den trägen Wesir aus seinem Palast zu locken und den Umschwung vorzubereiten. Die geschwächten Timuriden sollten mit dieser Übermacht angegriffen und deren Herrschaftsgebiet unter den drei Partnern aufgeteilt werden. Selbst der feige Wesir konnte bei einer solchen Gelegenheit nicht den Waffengang verweigern und rief die Mobilisierung der Armee aus.

Die Verwandten der Lodis, der afghanische Kriegeradel aus der Gegend um das ursprüngliche Kernland aus Sirhind, nutzen diesen günstigen Moment, in der viele Soldaten im Land marschierten und generelle Unruhe bestand, um mit einer kleinen Schar loyaler Truppen in das Grenzland nach Mewar vorzustoßen und den Thronfolger und seine Mutter endlich zu befreien.
Der Krieg gegen die Timuriden war indessen entschieden, so dass der Wesir aus seinem bequemen Palast in Dehli aufbrach, um den Friedensschluss und die Huldigungen der Feinde in deren Hauptstadt Herat entgegen zu nehmen.

Bei dieser Gelegenheit sollte der Wesir vor der anwesenden Armee gefangen genommen werden und der legitime Thronfolger präsentiert werden.
Allerdings wurde der Plan dem feigen „Kassack“ anscheinend noch kurz vor seiner Ankunft im Gebiet von Khorassan verraten, so dass er fliehen und sich der gerechten Strafe entziehen konnte.
Es gibt Berichte, dass er über Mewar mit dem Schiff in ein fernes Land aufgebrochen und an den dortigen Küsten Schiffbruch erlitten hat. Die Erzählung, wie der verfluchte Verräter , wie ein herrenloser, nasser Hund an einem Strand angespült und von primitiven Einwohnern aus der Brandung gezogen wurde, erheitert noch bis heute den Hof des Großreiches Dehli. L-)
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Niederlage und Neuanfang

Teil I

Der Weg in den großen Krieg

Die Regierungsgeschäfte des Großreiches Dehli sind endlich wieder in den Händen eines rechtmäßigen Sultans aus der Dynastie der Lodis.

Der gierige Großwesir „Kassack“ soll unbestätigten Gerüchten zu Folge in das Sultanat Brunei geflohen sein und wird nun den dortigen Herrschern seinen vergifteten Rat ins Ohr flüstern und sich an der Staatskasse bereichern.

Das Volk feiert in den Straßen der Doppelstadt von Dehli und Agra die Inthronisation des jungen Sultan XY und sieht der Zukunft mit frohem Mute entgegen.
Wenn sie nur wüssten, wie falsch sie in dieser Einschätzung liegen....

Am Hofstaat will man sich jedoch dem fröhlichen Treiben nicht anschließen, stattdessen herrschte
geschäftiges Treiben diesertage in den Gängen und Audienzzimmern des Palastes.

Nachdem sich das Sultanat von Dehli in der letzten Dekade fast nur auf innere Probleme beschränkt und seinen Großmachtsanspruch nicht in die Welt getragen hatte, strebte der energetische Sultan XY danach wieder den angestammten Platz in der 3ten Bulliversalischen Zeitrechnung einzunehmen und der Bedrohung durch das wilde Steppenvolk aus der Mandschurei entgegen zu treten.

Die Mandschu hatten zwei kleine Fürstentümer im Himalaya, Ladak und Guge, mit Drohungen von Plünderung und Tod dazu gebracht sich ihnen als Tributstaaten zu unterwerfen.

Durch das Gebiet dieser kleinen Reiche hätten die Reiterhorden freien Weg in die weiten, fruchtbaren Ebenen der Gangesebene mit den reichen Gebieten um Lahore, Sirhind und unsere Hauptstadt Dehli.

Eine Delegation des Sultans war sogar zum Khan des Reitervolkes gereist, um eine friedliche Beilegung dieses Konflikts zu erreichen und einen Kompromiss vorzuschlagen.

Das selbstbewusste Auftreten der Boten unseres machtbewussten Sultans hatte den Khan jedoch anscheinend aufgebracht, war er doch ansonsten nur das Jammern der Besiegten Stämme Zentralasiens und der gebrochenen Ming, so wie die kriecherischen Abgesandten aus Bengalen gewöhnt.

Ein Kompromiss konnte dementsprechend genauso wenig ausgehandelt werden, wie irgendeine Verständigung zwischen den beiden Großreichen herbeigeführt werden konnte.
Da somit der künftige Krieg zwischen beiden Reichen absehbar war, bemühte sich unser weiser Sultan Verbündete zu suchen. Unsere treuen Verbündeten aus Persien hatten das aggressive Treiben des Khans schon selber mit argwöhnischen Augen verfolgt und stimmten einem Präventivschlag zu.
Leider befanden sie sich gerade selber in einem Konflikt mit mehreren Stadtstaaten am kaspischen Meer, so dass sie sich einen kleinen Aufschub erbaten.

Des Weiteren wurde ein Bote zum Sultan in Bengalen gesandt, da auch deren Herrschaftsgebiet durch den Expansionsdrang der Horden gefährdet wurde. Überraschenderweise stimmt der König aus Bengalen zunächst sogar einem Kriegszug gegen die Mandschurei zu, um sich dann –wahrscheinlich von der eigenen Courage überrascht- jedoch wieder hinter irgendwelchen Ausflüchten und Bedingungen zu verlieren.

Während diese langwierigen Verhandlungen noch andauerten war jedoch auch ein Kleinkrieg zwischen den beiden Staaten im Himalaya, Ladakh und Guge, ausgebrochen. Wahrscheinlich angefacht durch Agenten aus der Mandschurei, hatten sich Tibet und Guge zusammengeschlossen und drohten Ladakh zu überrennen.

Unser weitsichtiger Sultan erblickte jedoch die Gelegenheit die Grenzen auch diploatisch zu sichern und versprach dem kleinen Königreich Unterstützung und Aufbauhilfe im Gegenzug für den Vasalleneid des ladakhischen Fürsten. So konnte diese Nordgrenze zunächst gesichert werden.

Kurz darauf erreichten den Hof in Dehli jedoch Informationen über einen weiteren Kriegszug der Mandschuren in Zentralasien, wo mit Transoxianien ein ehemaliger Vasallenstaat der Timuriden angegriffen und furchtbare Gräueltaten an der Bevölkerung verübt wurden.

Insbesondere war auch die alte Karawanenstadt Samarkand von den ungewaschenen Barbaren bedroht, so dass sich unsere Armee entschloss die entsprechenden Gebiete kurzerhand unter unseren Schutz und unsere Hoheit zu stellen; wohlweißlich auch in der Absicht ein entsprechendes Zeichen an den Herrscher der Mandschurei zu senden.

Während unsere Armee nach dem siegreichen Feldzug nach Indien zurückkehrte, um endlich einer nötigen Aufrüstung und Umstrukturierung unterzogen zu werden, braute sich jedoch Unheil am Horizont zusammen.

Der Großkahn zeigte sich indessen allerdings unbeeindruckt vom Stärkebeweis des Sultanats Dehli, so wie seinen mächtigen Verbündeten und erklärte nach einigen Monaten und ohne entsprechende Vorwarnung den Krieg.

tbc: Teil II
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Dehli Session 6: 1534 -1553
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Niederlage und Neuanfang

Teil II

Die Horde rennt...

Während sich unsere Armeen nach dem Sieg über Transoxianien ins Landesinnere zurückzogen, um die dringend nötige Reorganisation und Neuaufrüstung zu vollziehen, braute sich an unserer Nordgrenze – unbeobachtet von unseren Kundschaftern und Spionen – ein großer Sturm zusammen.

Der Großkahn der Mandschurei sah unsere Eroberung der alten Karawanenstadt Samarkand, einst Hauptstadt des großen Timurs, als Provokation und Herausforderung an, und beorderte seine immensen Reiterhorden einen Überraschungsangriff auf unsere neuen Ländereien in Zentralasien zu starten.
So zahlreich, wie die Heuschrecken einer furchtbaren Plage schwärmten sie aus und fielen in die Ebene um Samarkand ein, um die lokale Bevölkerung zu terrorisieren und das Land auszuplündern.

Unser junger Herrscher XY gab sofort den Befehl den Horden entgegen zu marschieren, um die Höhen des Hissargebirges zu besetzen, welches südlich der zentralasiatischen Provinz verläuft. Obwohl die Armeen noch nicht neu umgruppiert waren, konnte der strategisch wichtige Bergrücken besetzt und der feindliche Vormarsch zunächst gestoppt werden.

Während die Generäle des dehlischen Heeres nun in den Bergen warteten, um den Verbänden unserer Verbündeten, insbesondere den Truppen des persischen Schahs, die Zeit zu geben zu unseren Kontingenten aufzuschließen, konnte eine Besetzung und Plünderung des reichen Samarkands nicht verhindert werden.

In den folgenden Monaten entwickelte sich zunächst eine Pattsituation, in der die vereinigten Armeen aus Persien und Dehli gemeinsam ihre Position in den Bergen verteidigten, während die Horden der Mandschurei in der Ebene verblieben. Lediglich kleine Einheiten der Verbündeten aus Mewar und bahmanische Soldaten, die freiwillig zur Verteidigung Indiens geeilt waren, versuchten über den Himalaya in die Steppen der Mandschurei vorzudringen und wurden dort brutal abgeschlachtet.

Als nach circa einem halben Jahr Stillstand die Aufmerksamkeit des Großkahn wiedermal auf die Ablenkungsangriffe der kleinen indischen Verbände aus Mewar gelenkt wurde, schien die Gelegenheit zur ersten Offensive günstig.
Ein Teil der mandschurischen Reiterei war temporär abgezogen und eine vorgezogene Armee in Samarkand sogar ohne Befehlshaber. Gemeinsam entschieden der Sultan von Dehli und sein treuer Verbündeter Schah Z den Angriff zu wagen.
Die feindliche Armee schien beinahe schon in dieser ungünstigen Position gestellt, als der Großkahn doch noch gerade rechtzeitig reagierte und seine Armee hinter den Serafschan zurücknahm. Dabei setzten sie rücksichtslos die Felder und Wiesen der Region in Brand, um das Fortkommen und die Sicht unserer Truppen zu erschweren.
Ungeduldig vom Status-Quo und in der Annahme zumindest temporär eine zahlenmäßige Übermacht zur Verfügung zu haben, entschlossen sich Schah und Sultan trotzdem eine erste Schlacht zu suchen und griffen die Horden der Mandschurei in der Steppe an.

Die tapferen Soldaten aus Persiens und Dehli hielten dem Ansturm der feindlichen Reiterei lange Zeit tapfer stand und erlitten für ihre Kampfesmoral unglaubliche Verluste.
Die berühmten Kampfelefanten waren währenddessen im Vergleich zu den schier unendlichen Massen an Pferden auf der gegnerischen Seite nicht in der Lage eine Bresche in die feindliche Formation zu schlagen.
Nachdem immer mehr Reiter der Manschurei nach und nach auf dem Schlachtfeld eintrafen und der gegnerische Druck, sowie die eigenen Verluste weiter zunahmen, entschied unser Sultan die Schlacht abzubrechen und einen Rückzug ins afghanische Hochland anzutreten.

Die Verluste auf indischer/persischer Seite waren enorm. Auf dem blutgetränkten Schlachtfeld lagen die Leichen der heroischen Soldaten in dichten Reihen, aufgespießt von den Speeren der Reiterei, oder mit grässlichen Wunden durch die Säbel der Feinde geschlagen.

Mit nur etwa der Hälfte der ursprünglichen Stärke versammelte sich das geschlagene Heer vor den Toren Kabuls. Zeit zu Ruhen und die Verluste zu betrauern bestand allerdings nicht, da der Gegner weitermarschiert war und drohte die Grenzfestungen im Hissargebirge einzunehmen. Mit enormem Druck wurden frische Kräfte aus allen Ecken des Reiches zusammengezogen, um die belagerten Burgen zu entsetzen.
Die dortige Besatzung musste durch Hunger und den feindlichen Kanonenschuss schon bald die Kapitulation anbieten, als im letzten Augenblick das neu aufgestellte Heer Dehlis auftauchte und der Großkhan den Rückzug befahl.

Die Situation schien schon fast zum Status-quo vor der ersten großen Schlacht am Serafschan zurückzukehren, als die feindlichen Truppen unerwartet abzogen. Zunächst witterten wir eine Falle, mit der uns der Khan wieder in die Ebene locken wollte, oder einen Aufstand im chinesischen Gebiet.
Stattdessen hatte der Feind einen anderen Weg in die reichen Ebenen der Ganges Ebene gefunden.

Wie schon von unserem Sultan vorhergesagt, wagten die Reiterhorden die Überquerung des Himalayas im Gebiet unseres Vasallen Ladakh. Anscheinend hatte der lokale Fürst seine Befestigungen nicht weisungsgemäß ausgebaut, so dass die mongolische Geißel ungehindert in unser Kerngebiet vorstoßen konnte.

Bis unsere Soldaten aus Transoxianien wieder zurückgekehrt waren, stand das alte Zentrum unseres Landes – die blühende Metropole von Lahore – schon kurz vor der Einnahme.
Um dies zu verhindern schmiss der junge Sultan alle verfügbaren Kräfte gegen die Besatzer, um die Bevölkerung zu retten.

Vor den Toren von Lahore entbrannte die zweite große Schlacht des Krieges, die bis dato größte Schlacht in der dritten bulliversalischen Zeitrechnung, bei der auf beiden Seiten mehr als 100.000 Soldaten in die Schlacht zogen.

Das Gemetzel dauerte mehrere Tage, in denen auf beiden Seiten immer mehr Verstärkungen eintrafen. Die vereinigten Truppen von Dehli, Persien und Mewar kämpften mit dem Mute der Verzweiflung und zahlten wieder einen immensen Blutzoll für ihren Kampfgeist.
Aber trotz der scheinbaren unüberwindlichen Übermacht war der Sieg in greifbarer Nähe.
Das Schlachtenglück schien an diesen Tagen der indischen Allianz hold und der Sultan von Hormus hatte überdrein noch seine gesamte, frische Armee in der Nähe, um den Horden den Todesstoß zu versetzen.
In der Hoffnung auf diese Verstärkung und den nahen Sieg stemmten sich die Krieger immer wieder gegen den Ansturm der Reiterei und schienen den Feind beinahe gebrochen zu haben, als auf einmal ein Teil der Armee die Flucht antrat und die bis dato heldenmutige Moral zusammenbrach.

Bis heute halten sich Gerüchte von Verrat und Bestechung, ob der Tatenlosigkeit der Armeen von Hormus und der plötzlichen Flucht.

Eine weitere große Schlacht war verloren und Lahore musste sich auch bald darauf den feindlichen Truppen geschlagen geben.

Auf der Seite des Sultanats von Dehli waren die Verluste nicht mehr zu ersetzen. Obschon die letzten Rekrutierungswellen schon die Alten und Kranken einbezogen hatten, versammelte sich lediglich ein kläglicher Rest der einstmals glorreichen Armee vor dem Palast in Dehli.

Dementsprechend musste ein Friedensvertrag mit dem Großkahn ausgehandelt werde, in dem sich der siegreiche Gegner aber sehr ehrenwert zeigte und lediglich Samarkand und das umliegende Gebiet forderte.

Des Weiteren wurde vereinbart, dass es den Truppen Dehlis untersagt ist, auf den Boden des Fürstentums von Ladakh vorzudringen, welches aber weiterhin unter der Herrschaft des Sultans verblieb.

Darüber hinaus verständigten sich der Sultan und der Großkahn über ihre jeweiligen Gebietsansprüche in Zentralasien. Die Gebiete in Khorassan zählen laut dieser Vereinbarung zum Interessensgebiet Dehlis, während die Steppen Zentralasiens in der Sphäre der Mandschurei liegen.

Mit diesem wegweisenden Frieden brach eine neue Epoche für das indische Reich an.
Aus dem Krieg und der Niederlage mussten entsprechende Lehren gezogen werden.

Die Niederlage gab aber auch die Möglichkeit dringend notwenige Reformen anzustoßen.
So trennte sich das Sultanat von dem alten Erbe Dehlis und wird sich nun unter einem neuen Namen ausrichten und seinen Weg gehen.
Mit großem Prunk wurde dementsprechend im Jahre 1550 das neue Reich Punjab ausgerufen.

Möge es unter diesem Namen in der dritten bulliversalischen Zeitrechnung zu Ruhm und Ehre gelangen!
Zuletzt geändert von Wildweasel am 6. Februar 2019, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
Wildweasel

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Re: [Europa Bulliversalis 3] Elefantenreiten für Anfänger – Indien

Beitrag von Wildweasel »

ein kurzer Einschub aus aktuellem Anlass :smile:

Auch in unserer Zeitrechnung ist Ladakh Projektionsfläche für das Machtstreben von Indien und China