Erzählung des Professors für Geschichte und Gesellschaftskunde an der Großen Universität:
„ Wenn man sich die Ruprat heute ansieht mag man gar nicht glauben, dass sie mal gefürchtet waren.
Aber beginnen wir ganz am Anfang, vor ungefähr 6.500 Zyklen. Ich werde euch nun in die Blütezeit des Ruprat-Imperiums mitnehmen. “
(Atempause)
„ Es wurde verbreitet Handel über ganze Galaxien betrieben, Feinde wurden mit gewaltigen Waffen zurückgedrängt und es schien so als würde sich ein jeder den Ruprat unterwerfen müssen. Doch dann geschah es.
In einem Labor zur Entwicklung einer neuen Energieerzeugungsmethode, der PSIE, die „Polarisierte-Subraum-Ionen-Energie“, gab es einen Unfall, der durch ein unerwartetes elektromagnetisches Feld erzeugt wurde. So viel ist zumindest noch bekannt. Und bevor ihr mich über PSIE ausfragt, möchte ich euch bitten geduldig zu sein. Da werdet ihr nächstes Jahr in Angewanter Physik mehr erfahren können.
So, wo war ich stehen geblieben? “
(Denkpause)
„ Ahja, also, das Labor flog in die Luft, und da diese Technologie wichtiger als alles Andere für die Regierung war, erhielt es so ziemlich jede Unterstützung, darunter den drahtlosen Anschluss an das planetenweite Energiesystem. Als jedoch das Lobor zerstört wurde ist zugleich das gesamte Energieversorgungssystem zusammengebrochen. Nun war der Planet wehrlos. Alle Ressourcen waren in dieses Projekt geflossen, und da es keine wirklichen Feinde gab, war die Flotte im Trockendock und wartete auf die Beendigung des Programms für die Renovierung. „
(Gesichterstudierender Blick)
„ Lange Rede kurzer Sinn, innerhalb eines Tages mobilisierte sich die ganze damalige Heimatgalaxie, um den jahrtausendelangen Unterdrücker mitten ins Herz zu treffen. Das sprach sich über alle Galaxien des damaligen Reiches um, und schon bald blieb uns nicht viel mehr als ein paar dutzend Systeme, die Tag für Tag weniger wurden. Aus Ärger und Wut gegenüber unseren Vorfahren haben es sich die meisten Völker zum Sport gemacht, uns einen nach dem anderen zu töten. Sie überfielen unser Städte, und raubten uns alles was nicht Niet- und Nagelfest war. Uns blieb meist nicht einmal eine Woche nach einer Besatzung, da kam auch schon die Nächste. “
(Der Prof. schaut auf den Boden)
„ Am Anfang versuchten wir uns noch zu wehren, aber als die Letzten mit dem alten Wissen starben und jede Bildungsmöglichkeit dahin war, weil alles als letzter Ausweg vor der Vernichtung verbrannt oder beim Brandschatzen verloren gegangen war, folgten 5.000 Zyklen mit Generationen voller Angst, Unterdrückung und nicht gebildeten Geistern. “
(Der Prof. atmet durch)
„ Jetzt sind wir an einem Zeitpunkt angelangt wo wir fast vor der Vernichtung standen, und so entschieden sich die gutmütigen Völker dieser Galaxie, unseren Vorfahren noch eine Chance zu geben. So kamen wir da hin wo wir heute sind. Doch nicht alle von unserer früheren Heimatgalaxie waren ganz damit einverstanden, und so folgten uns einige Peiniger und plünderten uns weitere 1.250 Zyklen. In dieser Zeit sind wir längst nicht mehr der Brutalität von früher begegnet, und konnten uns daher doch noch ein wenig Entwickeln. “
(Der Prof. steht auf, und geht auf und ab)
„ Schlussendlich hatten auch die Letzten den Willen verloren uns weiter zu quälen, und überließen uns unserm Schicksal. Von da an passierte nicht viel. Wir bauten unsere Häuser auf und begriffen bald, dass wir ohne den Besatzern nicht viel mehr zu tun hatten. Der freie Wille war gebrochen. Es bildete sich eine provisorische Regierung, die dem Volk durch Bauprojekte Arbeit verschuf, ein Bildungssystem entwickelte, und so standen wir, wenn auch wackelig, seit langem wieder auf eigenen Beinen.
(Klingeln. Der Prof. bleibt stehen und schaut in den Seminarsaal)
„ So, Schüler, in unserem nächsten Interwall werdet ihr mehr über die politische, und die derzeitige, durch unsere Geschichte verursachte, Wirtschaftslage erfahren. Es freut mich, dass sie sich alle für meinen Kurs eingetragen haben. „
(Der Prof. setzt sich auf seinen Platz und schlichtet seine Akten. Die Schüler gehen aus dem Saal.)
[WB-06] Ruprat
[WB-06] Ruprat
Zuletzt geändert von New_Strom am 22. August 2018, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist die Isopalaviale Schnittstelle, welche die Haupt-Firomaktale-Antriebseinheit steuert.
Re: [WB-06] Ruprat
Spoiler für Distanzrechnung:
Spoiler für Zeitrechnung:
Spoiler für Einsicht in die Bevölkerung:
2. Seminar an der Großen Universität
(Klingeln..... Es kehrt langsam Ruhe im Saal ein und alle warten darauf, dass der Prof. zum reden beginnt.)
„ Ihr kennt ja alle vermutlich unser Regierungssystem. Wir wählen alle vier Jahre unseren Ersten Minister, der widerum wählt seine zwei Berater.
In jedem Fragment gibt es eine Senatssitzung, die von jedem Ruprat besucht werden kann. Ein Jeder darf dort dem Senat einen Vorschlag unterbreiten, etwa wie man unser derzeitiges Gesetzbuch vervollständigen oder verbessern kann, oder Projekte ins Leben rufen kann. Über dieses Thema wird dann so lange diskutiert bis der Erste Minister und seine Berater, unter Berücksichtigung aller Einwände, einen ungefähren Gesetzesentwurf erarbeitet haben. Dieser wird dann vorgelesen und danach an den Gesetz-Entwicklungs-Stab weitergeleitet, damit diese eine ausgearbeitete Form entwickeln können.
Bei diesem Prozess kann auch jeder Bürger, wenn er denn will, seine Meinung dazu abgeben. Etwa zwei Tage später wird das Gesetz noch einmal dem Ersten Minister vorgelegt, der sich dieses ein weiteres mal durchliest und dann absegnet. Ab da ist es ein vollwertiges Gesetz, das auch so im Gesetzbuch steht.“
(Der Prof. holt einmal tief Luft)
„ Sooo, gibt es dazu irgendwelche Fragen?“
(Der Prof. sieht interessiert in den Saal. Ein Schüler nimmt recht schnell die Hand hoch. Der Prof. deutet ihm, dass er sprechen soll.)
„ Ähhm...ja, also, wie kommen wir überhaupt zu dieser Regierung?“
„ Eine gute Frage. Dazu wollte ich sowieso noch kommen.“
(kurze Atempause, um das nächste Thema richtig anzufangen)
„ Ich habe euch ja in unserem letzten gemeinsamen Seminar erzählt, was unsere Vergangenheit betrifft und wie wir hier her gefunden haben. Gestoppt habe ich da, wo unsere heutige Zeitrechnung beginnt. Und genau da will ich jetzt auch anknüpfen.
Es wurden Bauprojekte wie unsere heutige Siegeszugallee gebaut, unsere Infrastruktur wurde verbessert und unsere Häuser immer größer, stabiler und prunkvoller gebaut. Ich habe ja von einer provisorischen Regierung erzählt. Diese hat das alles arrangiert, weil alle fest daran glaubten, dass bald wieder die nächsten Besatzer anmarschieren würden.
Aus diesem Grund bauten wir, und das immer weiter, weil wir dachten, dass wir so den Besatzer davon überzeugen könnten, uns friedlich zu erobern, da die nicht zerstörte Infrastruktur wesentliche Vorteile bringen würde. Darunter fällt, Moral aufzubauen, indem man die Allee entlang marschiert. Weiters könnte man durch das gute Infrastrukturnetz einen gut funktionierenden Außenposten erichten, und viele Truppen hätten in den Häusern Platz. Das alles veranlasste das Volk jahrhunderte lang, diesen Planeten zur utopischsten Festung werden zu lassen, die man je gesehen hat.
Aber. Es sind nie irgendwelche Besatzer aufgetaucht. Da begann man mit der Bildungsreform und baute Schulen und andere Gebäude, Komplexe, Einrichtungen oder Parks, die der Bildung, der Erholung, der Forschung dienten, oder schlicht zum Zeitvertreib gedacht waren. So hatten die Leute Arbeit, und die erste Generation konnte seit Beginn dieser Scharade, vor gut 5.000 Zyklen, wieder zur Schule gehen.
Dieser Generation gehören eure Großeltern und deren Kinder an. Eure Eltern haben die damals noch provisorische Regierung durch die Jetzige ersetzt und gefestigt, und die ersten Senatssitzungen betrieben. Und vor ein paar Tagen, als der letzte Zyklus beendet war, wurde der erste Erste Minister gewählt.“
(Im Prof. steigt Euphorie auf und er lächelt in den Saal hinein. Nun schaut er auf seinen Zeitrechner.)
„ Nun, da wir noch ein wenig Zeit haben bevor unser Interwall endet, möchte ich euch noch ein wenig über unsere Gesellschaft erzählen. Diese, wie wir sie jetzt kennen, haben wir durch die Besatzer, und das mag wohl das einzig positive an den Besatzungen gewesen sein.
Wir Ruprat haben so gut wie keinen Egoismus, ein Jeder arbeitet als Individuum, um das Volk als Einheit weiter zu bringen. Und das kommt, wie ich schon sagte, vor allem aus der Zeit der Besatzungen. Wenn ein Tagespensum zu erüllen war, wurde uns nicht gesagt, was wer wo zu tun hat. Es wurden nur pro Fragment so und so viele Mineralien gefordert.
So hat jeder mitgedacht, wo er am nützlichsten ist und wie jeder einzelne für die Gruppe arbeiten kann, denn wenn wir nicht geliefert haben wurden schon mal als Strafe 1000 von uns exekutiert, Männer, Frauen und Kinder. Daher kommt dieses fest verwurzelte und tief eingebrannte Gruppenbewusstsein, und dieser individuelle kollektive Gedanke, der genetisch in jedem von uns ist. Deswegen sind wir so produktiv. Ein jeder weiß, ohne Absprache, wo er gebraucht wird und arbeitet dort.
(Der Prof. atmet durch, als wäre alles gesagt, da läutet auch schon die Glocke. Die Schüler packen ihre Sachen zusammen und der Prof. geht zu seinem Schreibtisch.)
„ Wir sehen uns dann bald wieder und ich hoffe ihr konntet auch heute wieder viel lernen. Ich wünsche euch noch einen schönen Nachmittag.“
(Der Prof. schlichtet seine Unterlagen und seine Schüler verlassen den Seminarsaal.)
(Ausschnitt aus der interplanetaren Zeitung)
Interplanetare Nachrichtenagentur Ausgabe von 501.01.06
Der allererste Erste Minister wurde gewählt
Im Anschluss erfahren sie alle wichtigen Informationen zur unserer ersten Senatssitzung dieses Zyklusses. Davor jedoch haben wir eine Teilaufnahme, einer der wichtigeren Beiträge im Senat.
Teilaufnahme der Senatssitzung von 501.01.05
„ Ich werde das nicht tun! Nein. Damit kann ich mich einfach nicht anfreunden.“ , sprach ein bläulich angezogener Mann.
„ Aber irgendwer muss es tun.“ , meinte ein Anderer in rot.
Von der gegenüberliegenden Seite kam Widerspruch: „ Warum? Wir können doch einfach hier bleiben. Wir müssen ja nicht unter allen Umständen weg von hier.“
„ Wer hat etwas vom Weggehen gesagt. Es wäre viel mehr... ein..... Ausflug.“ sprach ein weiterer Mann in rot, suchend nach den richtigen Worten.
Der Blaue wieder: „ Jetzt stellen sie sich einmal vor sie wären da draußen. Außerhalb des uns bekannten Raumes. Was machen sie wenn da jemand ist? Und glauben sie mir, irgendwann wird es dazu kommen. Was tun sie dann?“
(Es herrschte kurz Stille, ein paar fragende Blicke zwischen den versammelten Leuten.)
„ Na.......Weglaufen...?“, kam es diesmal von einem grün angezogenen Mann.
„Aber was....... wenn die uns vielleicht gar nichts Böses wollen?“, fragte ein anderer blau Angezogener.
„Das ist ja lächerlich. Wie viele nette interplanetare Wesen kennen sie?“, entgegnete der erste Blaue.
„In den Überlieferungen heißt es....“ (wird unterbrochen) „ Es ist mir egal was da steht! Wir sind hier und jetzt! Das war vor tausenden von Jahren.“
„Aber“ „Ich will das einfach nicht“ „Es muss getan werden“ „Das ist wichtig“ „Nein.Nein.Nein.“
(Es wird immer lauter im Saal und alle beginnen durcheinander, miteinander zu diskutieren)
„Ruuuhheee! Leute so geht das nicht. Bitte setzt euch wieder. Ich kenne jetzt eure Standpunkte.“, sprach der Erste Minister mit ruhiger jedoch durchsetzender Stimme.
Er führte weiter:
„Also. Ich bin zu einem Entschluss gekommen, der für alle, und vor allem dem Volk gerecht wird. Das neue Gesetz zur Erforschung von neuen Bereichen der Galaxie lautet wie folgt. (Räusper) Jeder Wissenschaftler, der eine Ausbildung an der Großen Universität in Bereichen, die unter die Interplanetare-Wissenschaftliche-Raumfahrt fallen, absolviert hat, kann sich freiwillig und nicht verpflichtend zum Kommando über ein Forschungsschiff melden. Des Weiteren gelten folgende Gebote beim Erst-Kontakt.
Erstens muss ein Mindestabstand von 250 kc eingehalten werden,
Zweitens muss innerhalb eines Interwalls eine Nachricht an das Interplanetare-Raumfahrt-Kommando geschickt werden.
Drittens ist bei jeglichem Energieanstieg des fremden Schiffes, einer beabsichtigten Näherung oder einem eindeutig feindlichen Verhalten sofort der unmittelbare Rückzug einzuleiten. Auf administrativer Ebene wird dieses System, und wenn so empfohlen, alle angrenzenden Systeme unter Quarantäne gestellt.
Außerdem ist unter jeden Umständen allen Schiffen die beabsichtigte Konfrontation mit einem als feindlich gekennzeichneten Schiff strengstens untersagt. Militärischen Schiffen ist es nur mit Zustimmung des Ersten Ministers, des Interplanetaren-Raumfahrt-Kommandos und der Behörde für Interplanetares, gestattet eine Konfrontation in Erwägung zu ziehen.“
(Der Erste Minister atmet kurz durch.)
„Das war's im Großen und Ganzen mit diesem Gesetz. Das Gesetz wird auch ab übermorgen im Gesetzesbuch zu finden sein, um, falls sie wünschen, noch einmal etwas genauer nachzulesen. Bei Fragen und Anregungen wenden sie sich bitte an den Gesetz-Entwicklungs-Stab, der das Gesetz jetzt noch einmal genau durcharbeitet.
(Ausschnitt aus der interplanetaren Zeitung / Ende)
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