Ich habe Urban Empire bei WB im Stream gesehen und fand es sehr interessant.
Daraufhin habe ich es gekauft und muss sagen, die Idee überzeugt mich immernoch, aber die Umsetzung ist streckenweise so lieblos das es mir weh tut.
Ich habe jetzt 25 Spielstunden hinter mir. Ich denke ich darf mir ein Urteil erlauben:
Zuerst mal bin ich über die deutsche Übersetzung enttäuscht. Wer hat das Übersetzt: der Google Translater? Die Bezeichnungen ergeben teilweise keinen Sinn.
Was mir jedes Mal zB aufs neue Kopfzerbrechen bereitet, ist die Verwendung des Wortes "Nachfrage". Die steigt und singt nach Tooltips ohne Logik, weil entweder der Tooltip inkorrekt ist oder aber der Text.
Die haben doch einen deutschen Producer, dem müssen doch beim Probespiele solche Dinge auffallen. Das mal irgendwo was fehlt, ok.... aber die Übersetzung ist dahingehend so verwirrend, das es Auswirkungen auf die Spielmechanik/ -weise hat.
Generell hätte man da teilweise ganz andere Wörter verwenden können und das schon bei den Grundeigenschaften.
Mein zweiter grosser Kritikpunkt ist die Möglichkeit in der Spielweise. Eigentlich kann man nur auf "gross, grösser" gehen. Ich habe die ersten 4x es mit kleinen Städten probiert, aber da scheitert man etwa am Ende Ära II, weil einfach alles exobitant teuer in der Stadt wird. Mit kleinem Budget geht dann gar nichts mehr. Beim 5 Versuch bin ich von Anfang an die aggressive Expansion gefahren und mit gerade mal 25 % Steuern bis in Ära V gekommen.
Ich hatte in Ära V über 4 000 M Öken auf der hohen Kante und habe jeden Monat 1000 k- 3 000 k eingenommen. Da konnte ich dann auch verschwenderisch alles was Geld kostet ausgeben.
Dafür war meine Stadt Pott hässlich, weil sie aus 2/3 Industriegebiet bestand (Ruhrgebiet 2.0).
Das hat aber dann auch keinen Spass mehr gemacht. Ich war Anfang Ära V mit dem Technologiebaum durch, ich hatte fast bei allen Parteien 10 Wohlwollen und musste nicht mal mehr bei Bürgermeisterabstimmungen irgendwas tun, damit ich wiedergewählt wurde. Neue Stadtviertel konnte ich auch nicht bauen, weil in Ära IV schon mein ganzer Platz weg war.
Entsprechend "langweilig" war auch dann das Endgame.
3 Kritikpunkt, die Bürgermeisterwahlen:
Alle 6 Jahre
, das war zu oft. Das war schon fast nervig.
Zudem verstehe ich die Bedingungen nach denen einem bestimmte Parteien einem zugetan sind nicht.
Ich habe eher grün, liberal, frauenfördernd gespielt und hatte auch bei den entsprechenden Parteien das meinste Wohlwollen. Aber wer war bei den Wahlen gegen ich.... achja die liberalen, grünen
und mich als Bürgermeister wollten die erzkonservativen Rechten.... ahja
(ich habe eine italische Familie die als fortschrittlich glat gespielt)....
Ausserdem hat bei mir das anklicken des Wahlsymbols nicht funktioniert (das Symbol damit man in den stadtrat kommt und da die Verteilung sehen kann, wer für wenn stimmt).
Mal hats geklappt mal nicht, meistens musste ich über eine andere Abstimmung in den Stadtrat und dann da so lange rumklicken auf dem Symbol, bis es auf einmal gekommen ist, eine Garantie gabs dann nicht (das war mehr als nur ein
kleiner Bug, wovon es ja mehr als genug gab).
Warum ich bei all der Kritik doch 25 h schon in das Spiel investiert habe?
Weil mir gerade der Anfang (so bis Ära III) total viel Spass macht und weil ich die Familiengeschichten sehr schön finde. Ich habe diese italienische Familie gespielt. Die Familienentwicklung der Charakter hatte jetzt nicht so den riesigen Einfluss auf die Dynastie, aber für 1x den Stammbaum durchspielen, macht es schon Spass.
(Obwohl ich sehr enttäuscht war, dass die Geschichte der Charaktere etwa 2018-2019 offiziell vorbei war, man kann zwar weiterspielen (habe nicht ausprobiert bis wohin), aber es kommen keine neuen Familienereignisse und bei der ital. Familie bricht die Geschichte mitten drin ab
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man erfährt nicht ob der junge Mann nun die Beziehung eingeht oder nicht. -SCHADE-
Achja und einen riechtigen Siegbildschirm gibts auch nicht. Nicht mal eine Einblendung wie bei CIV.
Was ich mir gewünscht hätte:
>> Das das Spiel nicht einen so auf "big, bigger" trimmt sondern, dass man mit guter Budgetführung und ausgeklügelten Management der Stadtkasse auch mit sehr kleinen Städten erfolgreich sein könnte. Ich bin ja Bürgermeister und will Wirtschaftlich stabil meine kleine Stadt aufbauen und nicht die Hauptstadt des britischen Empires werden.
>> Das Balancing muss besser passen. Ära V war viel zu einfach, Ära III schon zu schwer, wenn man nicht Expansionspolitik von Anfang an betrieben hat
>> Logischere Diskussionsgrundlagen im Stadtrat (bei der Bürgermeisterwahl will ich nicht "dieser Antrag" anklicken müssen
>> mehr Logik bei der Infrastruktur... warum sollte ich noch Gaslampen bauen, wenn ich elektrischen Strom habe und entsprechende Lampen? Ich konnte das eine aber nicht ersetzten und musste es zusätzlich bauen O.o.
>> Man müsste bestimmen können in welchen Quadrat welches Gebiet schwerpunktmässig rein soll, ich habe mich öfters geärgert weil mein Dienstleistungssektor am falschen Ende lag und damit ausserhalb des Wirkungsbereichs meiner Kommunalgebäude.
>> Technologien in Ära V sind total langweilig und spielen eigentlich nur noch auf Internet ab, dabei wird doch auch heute noch erfunden.
>> schön wären solche Gimmig wie Altstädte zu definieren
Achja und da gab es ja diesen hübschen Vorbestellerbonus mit den Fachwerkhäusern.... nur blöd das davon keins in die Neuzeit überlebt hat, weil man Häuser erst ab Ära III schützen kann und da waren dann schon alle weg
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