Da schaut man mal kurz nicht ins Forum und schon explodiert hier so ein Thema.
Um mal den dritten Kommentar gleich anzureißen:
1.) Leben Menschen im virtuellen Leben ihr eigentlich "böses" inneres Ich aus, was sie in der Realität nicht ausleben können?
Manche vielleicht. Aber dies ist wohl nur eine sehr kleine Minderheit. Und allemal besser, als wenn sie dies im echten Leben ausleben würden. Wurde bei der Killerspieldebatte oft genug angerissen: Nicht Spiele machen zu Mördern, sondern Mörder spielen Spiele.
2.) Was bewegt Menschen eigentlich dazu Kriege so detailgetreu in Computerspielen nachspielen zu müssen? Sollte ein Computerspiel nur eine reine Fiktion sein?
Immersion. Ein rein fiktives Spiel kann ein viel schwieriger in das Spiel eintauchen lassen, als eins das realistisch wirkt. Letzten Endes ist die Realität immer noch die detailgetreuste und bekannteste Welt die wir kennen. (Danach käme bei mir wohl die Warhammer Welt, wo ich mich auch gut hineinversetzen kann. ^^)
2.) Wo fangen wir in Sachen Kriegsverbrechen in PC-Spielen an und wo hören wir auf?
Überall und Nirgends. Kommt halt aufs Spiel drauf an und was es erreichen möchte. Bei HoI4 zum Beispiel werden Kriegsverbrechen eigentlich komplett ignoriert. Bei Warsaw liegen sie dagegen im Mittelpunkt.
3.) Was dürfen wir Nachspielen und zeigen und was geht gar nicht?
Siehe erstens. Kommt darauf an, was das Ziel des Spiels ist. An sich kann es so gut wie nie Schaden, wenn Kriegsverbrechen zur Abschreckung eingebaut werden. Am besten mit viel Erklärung und meist als Opfer. Denn als Täter blendet man gerne mal die Probleme aus.
4.) Wenn alle Hemmschwellen fallen, gehören Hexenverbrennung, Folterungen oder Vergasung mit dazu?
Ja, an sich schon. Wenn es ein reines Vergnügungsspiel ist, sollte man dies vielleicht nicht einbauen. Aber so ein WTF Moment kann ein Spiel durchaus aufwerten. Immerhin dienen Spiele auch dazu Gefühle zu übermitteln.
5.) Wenn PC-Spiele immer detailgetreuer und das virtuelle Erlebnis immer mehr mit der Realität verschmelzen, müssen wir uns dannoch über Amokläufe wundern?
Ballerspiele machen keine Mörder, Mörder spielen aber Ballerspiele. Vielleicht helfen Detailgetreue Spiele sogar die Hemmschwelle zu erhöhen, weil den
potentiellen Tätern erst dadurch bewusst wird, was sie tun. Aber da bin ich kein Experte.
7.) Sind PC-Spiele also doch nur ein Eingangstor zu einer Welt, die wir eigentlich gar nicht haben wollen?
In keinster Weise. Im Gegenteil, Spiele zeigen uns die Schrecken der Vergangenheit, ohne dass wir sie in der Realität wiederholen müssen.
8.) Lügen sich PC-Spieler nicht selbt in die Tasche, dass Amokläufe nichts mit PC-Spielen zu tun hat?
Gegenfrage: Lügen Nicht-Spieler sich nicht selbst an, wenn sie die Schuld bei etwas suchen, von dem sie keine Ahnung haben? Amokläufer und Terroristen gab es vor Spielen, und sie wird es auch nach Spielen geben. Der Grund warum scheinbar die meisten "Ballerspiele" spielen, ist zum einen der weil die Medien und Politiker genau danach suchen, und zum anderen der weil bedauerlicherweise solche Leute meist ziemlich jung sind, und damit mit Spielen aufgewachsen sind. Wer im Alter von 18 Jahren spielt heutzutage denn keine Spiele?
6.) Was bringen uns nach realen Kriegen und Attentaten, die vielen Gottesdienste, Schweigeminuten und Mitgleidbekundungen, wenn wir am nächsten Tag uns vor den PC setzen und wieder virtuell Menschen oder sogar Völker "ausradieren"?
Was ist das denn für eine dämliche Frage?
Hier mal eine bessere Variante:
9.) Was bringen uns nach realen Kriegen und Attentaten, die vielen Gottesdienste, Schweigeminuten und Mitgleidbekundungen, wenn wir am nächsten Tag nichts ändern, und einfach weiter machen?
Nichts. Amerika hat seit Jahrzehnten eine vielfach höhere Todesrate als ganz Europa. Verschärfte Waffengesetze haben sie aber immer noch nicht. Im Gegenteil, sie suchen nach alternativen Gründen die meistens nicht dämlicher sein können. So sind Killerspiele, Teufel oder fehlende Waffen Schuld an der Misere.
Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass diese Fragen groß etwas mit dem Thema zu tun haben. Vielmehr kommt es mir so vor, als ob irgend einer dieser "Killerspielpolitiker" seine Ideologie verbreiten möchte.
Dass Thema ist Uralt und gespickt mit Halbwahrheiten und Lügen. Ich hatte erst gehofft, dass du die Fragen aufgrund ihrer Kontroverse eingebracht hattest. Da du aber viele Fragen einfach nur leicht abgewandelt wiederholt hast und einen größeren Fokus auf Killerspiele statt auf Kriegsverbrechen gelegt hast, frage ich mich was da los ist? In dieser Community sollten doch eigentlich nur Spieler rumlungern. Und jemand der in der Materie ist, sollte doch nicht auf diese lächerliche Killerspieldebatte reinfallen...
MartinBach hat geschrieben: ↑26. November 2019, 16:27
@Thor256
Leider muss ich feststellen, dass die heutige Jugend sich nur noch über Spiele, Twitter und weniger über Schulbildung definiert.
Ich glaube du wirst langsam "alt". Und damit meine ich nicht dein Alter, sondern eher dein Verhalten und deine Sichtweise, ganz nach dem Motto früher war alles besser.
Die Jugend von Heute hat durchaus noch eine Bindung zur Bildung. Ansonsten wäre ja nicht gerade so ein Aufstand wegen Klimawandel, der trauriger Weise zum Großteil nur von der Jugend kommt. (Was hat man denn damals in der Schule gelernt? Gab es da keine Fächer wie Physik, Geografie oder Chemie? So etwas wie Treibhauseffekt, Klimawandel und 'Aktion gleich Reaktion' sollte eigentlich nicht nur der Jugend und gebildeten älteren Menschen bekannt sein)